Das Gesamtensemble des Staatsschauspiels Stuttgart erhält in diesem Jahr den Preis des Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins. Es habe die „skandalöse Situation“ der Sanierung seines Theaterhauses mit Mut und Improvisationskraft auf sich genommen.

Berlin - Das Gesamtensemble des Staatsschauspiels Stuttgart erhält in diesem Jahr den Preis des Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins. Es habe die „skandalöse Situation“ der Sanierung seines Theaterhauses mit Mut und Improvisationskraft auf sich genommen, teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. Die Künstler und anderen Mitarbeiter hätten die drei Umzüge mit „produktiver Gelassenheit“ ertragen. Der unddotierte Preis wird von Bühnenvereins-Präsident Klaus Zehelein verliehen, der zwischen 1991 und 2006 Intendant der Staatsoper Stuttgart war.

 

Die Sanierung des gut 50 Jahre alten Schauspielhauses zieht sich wegen mehrerer Pannen inzwischen über drei Jahre. Bis zum Beginn der Spielzeit Ende Oktober unter dem neuen Chef Armin Petras soll sie abgelaufen sein, hatte es zuletzt geheißen.

Den diesjährigen Theaterpreis Der Faust erhält die Schauspielerin Inge Keller (89) für ihr Lebenswerk. Keller sei eine Künstlerin, die durch ihr psychologisch genaues und sprachmächtiges Spiel in beiden Teilen Deutschlands Theatergeschichte geschrieben habe, so die Veranstalter. Die gebürtige Berlinerin hatte 1942 ihr Debüt am Theater am Kurfürstendamm gegeben. Von 1950 bis 2001 arbeitete sie ununterbrochen am Deutschen Theater Berlin, wo sie bis heute als Gast auftritt.

Der Theaterpreis wird von der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, dem Deutschen Bühnenverein und einem jährlich wechselnden Bundesland in mehreren Kategorien vergeben. Dieses Jahr findet die Verleihung am 16. November in der Berliner Staatsoper im Schillertheater statt.