Ein jesidisches Mädchen überwindet das Wasser-Trauma, das sie von der Flucht übers Mittelmeer davonträgt. Sie wird Schwimmtrainerin. Mit ihrem Film über Hanans Geschichte räumt Dokumentarregisseurin Nele Dehnenkamp von der Ludwigsburger Filmakademie Preise ab.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Ludwigsburg - An ihrem ersten Tag im Hallenbadbecken dachte Hanan: „Wenn ich einen Schritt weitergehe, werde ich ertrinken.“ Dass sie eines Tages würde schwimmen können, wagte sie nicht zu glauben. Im Bad. Oder womöglich sogar im Meer, über das sie als 13-Jährige mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern auf der Flucht vom Irak nach Europa kam und an das sie traumatische Erinnerungen hatte. Schwimmen konnte niemand aus ihrer Familie, Wellen drohten das Schlauchboot zum Kentern zu bringen, Wasser schwappte hinein. „Wir hätten nicht gedacht, dass wir noch an Land ankommen werden“, erzählt Hanan, und ihr bedachter Ton steht im krassen Gegensatz zu dieser Erinnerung. „Man weiß nicht, ob man untergeht oder nicht.“