Der Preiskampf in der Nahrungsmittelbranche ist für viele Bauern ruinös. Aber Fleisch und Milch sind auch deshalb billig, weil die Regierung keine Standards vorgibt, kritisiert Bernhard Walker.

Berlin - Das Problem ist seit Jahren bekannt – und ebenso lange blieb es ungelöst. Schon 1974 hatte das Bonner Wirtschaftsministerium ein „Sündenregister“ über unfaire Geschäftspraktiken veröffentlicht, worauf Industrie und Handel Besserung gelobten. Das war reine Augenwischerei. Die Konzentration im Lebensmittelmarkt, den vier Handelsketten unter sich ausmachen, verschärfte sich. Sie können die Bauern enorm unter Druck setzen und tun es auch. Daran ändert das Gespräch der Kanzlerin mit den Handelsverbänden erst mal gar nichts. Berlin kann nur hoffen, dass die EU-Richtlinie gegen unfaires Geschäftsgebaren Wirkung zeigt – dass also der Lieferant nicht mehr die Werbe- oder Rabattaktion des Supermarkts bezahlen muss.