Weil die Wala Heilmittel GmbH über Jahre hinweg Händler unter Druck gesetzt haben soll, die "Dr. Hauschka"-Produkte zu bestimmten Preisen zu verkaufen, hat das Kartellamt ein Bußgelder in Höhe von 6,5 Millionen Euro gegen den Naturkosmetikhersteller aus Bad Boll verhängt.

Bonn/Bad Boll - Das Bundeskartellamt hat Bußgelder in Höhe von 6,5 Millionen Euro gegen den Anbieter der Naturkosmetikmarke „Dr. Hauschka“ verhängt. Die Wala Heilmittel GmbH und verantwortliche Mitarbeiter hätten über Jahre hinweg Händler unter Druck gesetzt, damit sie Preisempfehlungen für die Marke befolgen, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte.

 

Das Unternehmen habe sich nun verpflichtet, Verträge künftig so zu gestalten, dass sie keine Preise vorgeben, Händler gleich behandeln und den Internetvertrieb nicht unzulässig behindern. Eine Wala-Sprecherin teilte in Bad Boll (Göppingen) mit, das Unternehmen akzeptiere das Bußgeld, werde die Hinweise des Kartellamts nutzen, halte aber an einem selektiven Vertriebsmodell fest.

Nach Angaben des Kartellamts haben Ermittlungen ergeben, dass Wala Heilmittel spätestens seit 2003 die Preise für die Produkte der Marke „Dr. Hauschka“ durch den Außendienst kontrolliert habe. Seien sie zu niedrig ausgefallen, seien Liefersperren angedroht und verhängt worden. Von 2007 an habe Wala Heilmittel außerdem Verträge von der Einhaltung empfohlener Preise abhängig gemacht. Diese hätten auch den Internetvertrieb eingeschränkt. Außerdem habe das Kartellamt Hinweise über bundesweite Preisabsprachen gefunden. Wala weist die Darstellung in Teilen zurück: Die Verträge hätten zu keinem Zeitpunkt dazu verpflichtet, die empfohlenen Verkaufspreise einzuhalten.

Die Naturkosmetik der Marke „Dr. Hauschka“ wird nach Angaben der Behörde überwiegend in Apotheken, Parfümerien, Kosmetikstudios, Kaufhäusern und Bio-Supermärkte vertrieben. Die Wala Heilmittel GmbH wies in ihrem Jahresabschluss für 2011 gut 105 Millionen Euro Umsatz aus.