Preisziel 3000 Dollar Experten sehen Gold weiter im Höhenflug
Das gelbe Edelmetall profitiert von der Flucht in sichere Anlagehäfen. Finanzanalysten rechnen mit einer anhaltenden Rekordjagd.
Das gelbe Edelmetall profitiert von der Flucht in sichere Anlagehäfen. Finanzanalysten rechnen mit einer anhaltenden Rekordjagd.
Geopolitische Spannungen und die Hoffnung auf sinkende Zinsen treiben den Goldpreis seit Monaten in die Höhe. Angesichts der Eskalation im Nahostkonflikt erreichte das in unsicheren Zeiten traditionell als Krisenwährung gefragte Edelmetall Rekordstände von über 2400 US-Dollar (rund 2259 Euro) pro Feinunze (etwa 31,1 Gramm). Fachleute großer Finanzinstitute rechnen mit weiteren Preisanstiegen.
Die Rohstoffanalysten des Finanzkonzerns Citigroup gehen davon aus, dass sich Gold in den nächsten sechs bis 18 Monaten auf 3000 Dollar verteuert. Zwar sei auf kurze Sicht – im Mai und Juni – mit Rücksetzern zu rechnen, doch in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Marke von 2500 Dollar ins Visier genommen und geknackt werden.
Im kommenden Jahr erwarten die Experten der Citigroup einen durchschnittlichen Goldpreis von 2875 Dollar – damit hoben sie ihre bisherige Vorausschätzung um kräftige 40 Prozent an. Auch die Marktstrategen der führenden US-Investmentbank Goldman Sachs attestieren dem gelben Edelmetall einen „unerschütterlichen“ Aufwärtstrend und erhöhten ihre Jahresendprognose für 2024 kürzlich auf 2700 Dollar.
Durch die prekäre Lage in Nahost und in der Ukraine profitiert Gold von der Flucht der Investoren in sichere Anlagehäfen. Ein weiterer wichtiger Preistreiber ist die Hoffnung auf fallende Zinsen. Lockern die Europäische Zentralbank (EZB) oder die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik, so gewinnt Gold – das im Gegensatz zu anderen defensiven Kapitalanlagen wie US-Staatsanleihen keine Zinsen abwirft – an Attraktivität.
Goldkäufe von Zentralbanken, die das Edelmetall als stabile Reservewährung betrachten, sind eine weitere entscheidende Stütze am Markt. Während die Währungshüter vieler westlicher Industriestaaten – so auch die der Deutschen Bundesbank – bereits große Goldbestände horten, deckt sich etwa die chinesische Zentralbank weiter in großem Stil mit dem Edelmetall ein.
Hinzu kommt eine hohe Nachfrage von Verbrauchern aus Ländern wie China oder Indien, wo Goldschmuck sehr begehrt ist. Professionelle Marktbeobachter verweisen zudem auf wieder steigende Mittelzuflüsse in Investmentvehikel wie börsennotierte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs), die auf physisches Gold setzen. Sie könnten den Preis weiter nach oben treiben.