Den Vater Pfister „gibt“, wie man früher im Theaterjargon sagte, Peter Kurth, und er gibt ihn tatsächlich. Er weiß, dass weniger auf der Bühne mehr sein kann. Meist schaut er schweigsam und regungslos auf die anderen, auf den plappernden Ascher zum Beispiel, böse über das, was da passiert, aber resigniert. Dabei gewinnt er am Ende mit Hilfe des Anwalts Riechei (Manolo Bertling) sogar den Prozess gegen die Zuckerfabrik. Svenja Liesau, Maja Beckmann und Julischka Eichel in den Frauenrollen überzeugen derweil durch hohe Konzentration und Komik.

 

Auf eine platte Verlegung in die Gegenwart, die sich bei dem Thema anböte, hat Petras verzichtet. Die über weite Strecken frontal zum Publikum sprechenden Darsteller tragen bis zur Pause mehr oder weniger historische Kostüme (Dinah Ehm). Die Inszenierung nähert sie der Karikatur an. Armin Petras, das wissen wir mittlerweile, ist kein Verfechter einer Identifikationsästhetik. Seine Figuren scheinen, ganz im Sinne von Brecht, zu sagen: „Seht mal, ich führe euch vor, wie ein Typus sich bewegt, verhält, wie er redet.“ Für Einfühlung ist da kein Platz.

Bis zur Pause wird auf einer fast leeren Bühne gespielt. Ein Bett, ein Schaukelpferd, im Hintergrund eine Platte auf zwei großen Reisekoffern mit einer Tischlampe: Hier sitzt zeitweilig mit einem Federkiel der sich erinnernde alte Eberhard. In der Rückwand sieht man einen kreisrunden, von hinten beleuchteten Ausschnitt mit Lamellen, die an einen Ventilator oder eine Turbine erinnern.