Beziehungskampfrituale mit tödlicher seelischer Verletzungsgefahr – und doch steckt tiefe, unauflösliche Liebe dahinter: So zeigt es Alexander Müller-Elmaus Inszenierung von Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ an der Esslinger Landesbühne.

Esslingen - Von wegen Hass. Das ist Liebe, die tiefste, unauflöslichste eheliche Liebe seit Philemon und Baucis. Denn man muss sich sehr, sehr lieben, um jahrzehntelang die Liturgie der Demütigungen, diese Rituale des eingebildeten Grauens, diese unheilige Kommunikation der verletzendsten Worte durchzuexerzieren. Warum machen die das? Um sich gegenseitig zu helfen. Als selbstverordnete, selbstentwickelte Paartherapie. Denn George und Martha haben Probleme, mit sich selbst und miteinander, vor allem ein gravierendes.