Ballett ist von gestern? Das Stuttgarter Ballett zeigt sich wieder ganz im Hier und Heute: Beim neuen Ballettabend „Creations I – III“ im Schauspielhaus wird getrommelt, gesprungen, gesucht, geirrt. Und vor allem: jederzeit fantastisch getanzt. Ein weiterer Höhepunkt im Spielplan!

Stuttgart - Viel ist in diesem mystischen Dunkel nicht auszumachen. In der Luft ein schräg schwebender Kubus, darunter ein Männerarm über einer Art Pult, umfangen von einem Leuchtring, der sich langsam erhebt. Prompt entpuppt sich das Pult als große Rahmentrommel, der Mann als Musiker. Und Percussionist Marc Strobel beginnt, aus dem Instrument die unglaublichstes Klänge herauszuholen, grad so, als wäre ein ganzes Orchester auf der Bühne des Schauspielhauses. Zunächst geht er es noch reduziert an. Mit Händen und Nägeln reibt und kratzt er über das Leder, intensiviert, schwächt ab, indes eine Tänzerin im weitbeinigen, ärmellosen Overall (Vittoria Girelli) unter dem Kubus verharrt. Der ist nun zum Lichtbalken geworden, wirft eine helle Gasse auf den Boden.