Die Bearbeitung von Schuberts „Winterreise“ könnte aktueller nicht sein. Doch sie führt in der Stuttgarter Staatsoper zu Meinungskämpfen.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Stuttgart hat dem kürzlich verstorbenen Komponisten Hans Zender Einiges zu verdanken: Neuerdings eine Bearbeitung der „Winterreise“ von Franz Schubert, die zwar aus den Neunzigern stammt, aktueller aber nicht sein könnte. Zenders fein abgestimmte Übermalung der Musik, die impressionistisch wirkt und teils expressionistisch ist, erfährt durch die Video-Projektionen von Aernout Mik im Stuttgarter Großen Haus einen klugen Kurzschluss: Es ist nicht immer recht zu unterscheiden, was an der Anlage des Abends historisch und was heutig ist.

 

Herausragender Tenor

Dafür steht das homogene, im Raum agierende 25-Personen-Orchester unter Stefan Schreiber, dafür bürgt aber vor allem der herausragende, stets im Dienst neuer Dinge engagierte Tenor Matthias Klink, dessen vokalem Sog, technischer Raffinesse, Überzeugungskraft und Schauspielfähigkeit sich wohl kein Mensch wirklich entziehen kann. Dennoch erhebliche Meinungskämpfe in der Staatsoper. Am Montag lesen Sie mehr.