Der Sportredakteur Dirk Preiß spricht über die Chancen der Deutschen bei der EM in Frankreich.

Möhringen - Wenn eine Mannschaft als Weltmeister zur Europameisterschaft fährt, kann keiner sagen: Es reicht, wenn sie die Vorrunde übersteht. Da sind die Ansprüche schon höher – und zwar zu Recht.“ Das sagte Dirk Preiß, der Leiter der gemeinsamen Sportredaktion von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten beim Pressestammtisch des Stadtseniorenrates und der Filder-Zeitung in der Echterdinger Zehntscheuer. Sein Thema: Die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich. Wird der Weltmeister auch Europameister? Die Nationalelf und ihr Trainer Joachim Löw setzen sich hohe Ziele.

 

Preiß sprach im Rückblick auf das Auftaktspiel des deutschen Teams gegen die Ukraine am vergangenen Sonntag von einem „sanften Start ins Turnier“. Er wies darauf hin, dass sich in der Nationalmannschaft nach dem Rückzug von Per Mertesacker, Miroslav Klose und Philipp Lahm neue Hierarchien bilden mussten. „Und das geht nicht in zwei Wochen, das braucht Monate.“

Harte Spiele fürs deutsche Team

Der Referent prognostizierte harte Spiele für das deutsche Team. „Die Gegenwehr wird groß sein. Da kommen noch unangenehme Aufgaben auf die Deutschen zu.“ Aber Preiß zeigte sich zuversichtlich, dass bei der deutschen Elf die Sicherheit sehr bald zurückkehren werde.

Mit der Ausweiterung der Zahl der Teilnehmerteams von 16 auf 24 Mannschaften ist nach den Worten von Preiß früh die Befürchtung geäußert worden, dass einige der Länder quasi als „Fallobst“ ganz schnell aus dem Wettbewerb flögen. „Das ist nicht der Fall“, sagte der Sportredakteur. „Bisher hatten alle Spiele ein ziemlich hohes Niveau. Die Debütanten waren ebenbürtige Gegner.“ Preiß hält die erhöhte Teilnehmerzahl nicht für einen Fehler: „Jetzt kann fast ganz Europa mitfiebern.“

Diskussion um das Outfit des Bundestrainers

Natürlich wurde der Referent auch auf die Sicherheitslage bei der Europameisterschaft in Frankreich angesprochen. „Ich bin davon überzeugt, dass die Gastgeber alles dafür tun, um Anschläge zu verhindern. Aber absolute Sicherheit kann niemand garantieren.“ Preiß erinnerte an die Ausschreitungen nach dem Vorrundenspiel Russland gegen England, bei denen es 35 Verletzte gegeben haben soll. Auch deutsche Hooligans seien bei der EM bereits festgenommen worden. Womöglich habe die Konzentration auf die Terrorabwehr bewirkt, dass derartige Ausschreitungen nicht im Focus der Sicherheitsexperten lagen. „Dennoch glaube ich, dass wir in Frankreich ein großes Fußballfest erleben werden – mit einem betrüblichen Beginn.“

Nicht fehlen durfte in der Diskussion natürlich das Outfit des Bundestrainers während des Ukraine-Spiels. Löw und sein Co-Trainer Thomas Schneider haben die Begegnung in grauen T-Shirts dirigiert – mit sichtbaren Schweißflecken unter den Achseln. „Hätten die beiden nicht geschwitzt, hätte man ihnen das auch zum Vorwurf gemacht“, sagte Preiß. Allerdings hält der Referent nichts vom „Schlabberlook am Spielfeldrand“. Internationale Fußballspiele seien heutzutage auch „große Inszenierungen“. Dazu gehöre auch angemessene Kleidung. Löws und Schneiders T-Shirts waren allerdings in den Augen von Preiß durchaus angemessen.

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