Der Titelverteidiger ist draußen: Der FC Bayern München ist nach dem 1:0-Sieg über Paris St. Germain (Hinspiel 2:3) im Viertelfinale aus der Champions League ausgeschieden. Wir haben uns bei den Pressestimmen umgeschaut.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Ein Kopfballtor und viel Herzblut reichen dem FC Bayern München im Pariser Prinzenpark nicht, um ins Halbfinale einzuziehen. Der Königsklassen-K.-o. gegen PSG hat unterschiedliche Reaktionen in der Fußballwelt hervorgerufen, wobei in Spanien eine Sichtweise herausragt.

 

Deutschland

Die „Bild“ trauert und nennt die nüchterne Realität: „Bayern raus! Wie bitter! Sieg in Paris reicht nicht fürs Halbfinale.“

Die „Süddeutsche Zeitung“ holt ein Stück weiter aus, kommt aber erwartungsgemäß zum gleichen Ergebnis: „Aus für den FC Bayern! Ein Tor zu wenig für Halbfinale. Der FC Bayern gewinnt zwar das Rückspiel in Paris - kommt aber nur wie durch ein Wunder ohne Gegentor aus und am Ende landen alle eigenen Versuche zum 2:0 in den Armen von Torhüter Keylor Navas.“

Der „Kicker“ erkennt als Fachblatt, dass ein Tor den Bayern gefehlt hat: „Traum von der Titelverteidigung platzt! Ein Tor zu wenig in Paris: FC Bayern verpasst Halbfinale. Nach dem 2:3 im Viertelfinal-Hinspiel gegen PSG gelang in Paris zwar ein 1:0-Sieg, doch letztendlich fehlte ein Tor. Damit ist der Traum von der Titelverteidigung geplatzt.

Die „FAZ“ spricht den Münchner keinesfalls ab, sich stets bemüht zu haben: „Titelverteidiger FC Bayern scheidet aus Champions League aus. Alles versucht, ein Treffer hat gefehlt. Die Bayern scheiden trotz eines 1:0-Erfolgs bei Paris St.-Germain aus der Champions League aus. Die Titelverteidigung ist damit verpasst.“

Der „Spiegel“ spricht eine Tatsache aus, die uns allen häufig widerfährt – die Erkenntnis, dass es nicht reiche: „Neymar trifft nur Latte und Pfosten, Bayern scheitert dennoch an Paris. Nach dem 2:3 im Hinspiel brauchten die Bayern in Paris einen Sieg mit zwei Toren. Obwohl Paris die größeren Chancen hatte, gingen die Bayern auch in Führung. Zu mehr reichte es aber nicht.“

Spanien

Die „Marca“ attestiert beiden Mannschaften ein denkwürdiges Spiel : „PSG schlägt den Champion in einer weiteren Ode an den Fußball. PSG und Bayern (0:1) haben ein „Fußballdenkmal“ gesetzt, das im Louvre als eines der besten K.-o.-Spiele in der Geschichte der Champions League ruhen sollte.“

„AS“ ist voll des Lobes für Neymar, auch wenn er kein Tor erzielt hat: „PSG sitzt am Bayern-Tisch! Mit Keylor ins Halbfinale: PSG unterliegt 0:1, steht aber zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte im Halbfinale der Champions League. Neymar hatte eines der besten Spiele seiner Karriere.“

Und auch „Sport“ geht vor dem Brasilianer in die Knie: „Die Bayern fallen vor einem unaufhaltsamen Neymar auf die Knie.“

Und schließlich schwingt auch „Mundo Deportivo“ in die Lobeshymnen ein: „Neymar zeigt sich - PSG haut die Bayern raus! Die beste Version von Neymar ist an diesem Dienstag gegen Bayern München zurückgekehrt. Der brasilianische Star spielt in der Viertelfinale der Champions League in einer Ausstellung von Qualität und Magie in den besten Optionen von PSG.“

Italien

Die „La Gazzetta dello Sport“ beleuchtet die beiden Seiten einer Niederlage der Pariser: „Besiegt und dennoch glücklich: PSG unterliegt dem FC Bayern, steht aber im Halbfinale.“

Diese Sichtweise schein in Italien üblich zu sein, was der „Corriere dello Sport“ belegt: „Bayern München gewinnt, aber das reicht nicht: PSG im Halbfinale.“

Und noch ein Beispiel von „Eurosport.it“: „PSG verliert - steht aber im Halbfinale. Ein 1:0-Sieg reicht Bayern nicht.“

Frankreich

Die große „L’Équipe“ erkennt das Leiden der Pariser: „PSG leidet gegen Bayern - steht jedoch im Halbfinale der Champions League.“

Großbritannien

Die „Daily Mail“ bringt dem Begriff Revanche ins Spiel: „Titelverteidiger Bayern München scheidet aus der Champions League aus. Eric-Maxim Choupo Motings Treffer reicht nicht, um das Viertelfinale noch zu drehen. PSG gelingt die Final-Revanche.“

Und der „Daily Mirror“ bringt es nach der Final-Niederlage von 2020 gegen die Bayern auf den Punkt aus Pariser Sicht: „Rache ist süß.“

Der „Guardian“ erkennt die großartige psychologische Leistung der französischen Kicker an: „PSG behält trotz des Treffers von Choupo-Moting die Nerven und haut den FC Bayern raus.“

Und der „Independent“ macht eine Anleihe im Boxsport: „PSG knockt Titelverteidiger Bayern München aus und steht im Halbfinale.“

Österreich

Die „Kronenzeitung“ lässt nichts anbrennen und bleibt kurz, knapp und korrekt: „Die Bayern sind raus! Sieg gegen PSG reicht nicht.“

Der „Kurier“ steht ihr da in nichts nach: „Trotz Sieg in Paris: Die Bayern scheitern im CL-Viertelfinale.“

Nur „Laola1.at“ geht ein wenig tiefer ins Detail: „Ein Tor hat am Ende zum Wunder von Paris gefehlt. Der 1:0-Erfolg beim französischen Meister Paris Saint-Germain war zwar mehr ein mehr als achtbares Ergebnis für den FC Bayern, nach der 2:3-Niederlage im Hinspiel in München war es aufgrund der Auswärtstorregel allerdings zu wenig.“

Schweiz

Der „Blick“ bringt endlich auch die Zitterpartie für die Franzosen mit ein: „Zitterpartie in der Königsklasse: Bayern draußen - PSG zieht ins Halbfinale ein.“