Im königlichen Schauspiel der Windsors spielt sie nur eine Nebenrolle – und das kommt dem zurückhaltenden Charakter von Prinzessin Eugenie entgegen. Ihre Hochzeit katapultiert die Enkelin der Queen jetzt ins Rampenlicht.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

London - Die Haarfarbe hat sie von ihrer Mutter geerbt – auch wenn Prinzessin Eugenies Kastanienton deutlich gedeckter ist als das Signalrot ihrer Mutter Sarah Ferguson, der geschiedenen Herzogin von York. Zurückhaltender als „Fergie“ ist Eugenie praktisch auch in allen anderen Aspekten ihres Lebens. War ihre Mutter immer ein bisschen zu laut, zu lustig, zu bürgerlich für das Haus Windsor, ist ihre 28-jährige Tochter genau das Gegenteil. Eugenie sagt von sich selbst, sie sei schüchtern und stehe nicht gerne im Mittelpunkt.

 

Lesen Sie auch: Details zu Prinzessin Eugenies und Jack Brooksbanks Hochzeit

Die Tochter von Prinz Andrew spielt, genau wie ihre zwei Jahre ältere Schwester Beatrice, im britischen Königshaus eine Nebenrolle. Die Enkelinnen der Queen sind keine Vollzeit-Royals, sondern dazu angehalten, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Die Nummer neun der britischen Thronfolge (Tendenz fallend) hat einen Abschluss in Kunst, Literatur und Geschichte und arbeitet bei einer Kunst-Stiftung.

Eugenie und Beatrice müssen ihre Rollen ganz neu definieren. Dass das nicht immer einfach ist, bekannten die beiden erst kürzlich in einem Interview mit der britischen „Vogue“: Es gebe „keinen Präzedenzfall, es gibt kein Protokoll“, sagt Beatrice. „Wir sind die Ersten: Wir sind junge Frauen, die versuchen, Karriere zu machen und ein Privatleben zu führen, und wir sind auch Prinzessinnen und machen das alles vor den Augen der Öffentlichkeit.“

Die Ehe der Eltern geht früh entzwei

Schon im zarten Kleinkindalter musste Prinzessin Eugenie Bewährungsproben bestehen: Sie war erst zwei Jahre alt, als die Ehe ihrer Eltern in die Brüche ging. Doch Prinz Andrew und Sarah Ferguson entpuppten sich als vorbildliches Ex-Ehepaar: Sie teilten sich das Sorgerecht, besuchten Sportwettbewerbe, Musikauftritte und Schulabschlussfeiern ihrer Töchter gemeinsam. So harmonisch geht es zwischen den beiden zu, dass zwischenzeitlich sogar über eine zweite Hochzeit spekuliert wurde.

Seit Sarah Ferguson 2010 allerdings von Enthüllungsjournalisten dabei ertappt wurde, wie sie versuchte, ihre Kontakte ins Königshaus zu versilbern, ist ein spätes Happy End im Hause York in weite Ferne gerückt. Immerhin scheint „Fergie“ nicht mehr ganz „persona non grata“ im Königshaus. Zu seiner Hochzeit lud Prinz Harry seine Tante in die Kirche – bei Harrys Bruder Williams Vermählung 2011 noch undenkbar.

Zurück zu Prinzessin Eugenie: Die offenbarte in diesem Jahr ihren langen Leidensweg, seit sie mit zwölf Jahren die Diagnose Skoliose erhielt. Am Welt-Skoliose-Tag teilte Eugenie auf ihrem Instagram-Account Röntgenbilder, die das Ausmaß der Wirbelsäulen-Erkrankung zeigen, unter der die heute 28-Jährige leidet. Zwei Metallstangen halten das Rückgrat der Prinzessin gerade. Mit der für die britischen Royals ungewöhnlich freimütigen Aktion will Eugenie mehr Aufmerksamkeit auf die Krankheit lenken.

Seit Jahren mit Jack Brooksbank glücklich

In der Liebe hat Prinzessin Eugenie schon lang ihr Glück gefunden. Seit über sieben Jahren ist sie mit Jack Brooksbank liiert, im Oktober läuten auf Schloss Windsor die Hochzeitsglocken. Das Paar lernte sich beim Skifahren in der Schweiz kennen. Eugenies 32-jähriger Verlobter hat sich als Gastronom in der Londoner Clubszene einen Namen gemacht.

Ja-Wort auf Schloss Windsor – viel zu teuer und prunkvoll, schimpften Kritiker. Vor allem das Boulevardblatt „Daily Mail“ ätzte: „Eugenie ist nicht gerade ein großer Stern am Firmament der königlichen Familie.“ Die Prinzessin sei auf Glamour und Glitzer aus, sei aber für den Staat „so wichtig wie einer der Corgis der Queen.“

Aller Kritik zum Trotz – am 12. Oktober, Eugenies Hochzeitstag, wird der Royal aus der zweiten Reihe in eine eher ungewohnte Rolle schlüpfen: Dann spielen Kate oder Meghan nur die zweite Geige – und Eugenie ist die Hauptperson.