Die Aula der Merz-Schule ist für 400 000 Euro modernisiert worden. Bei der Einweihungsfeier wurde angekündigt, dass die ganze Schule Stück für Stück saniert werden soll.

S-Ost - Wenn eine Schule keine Aula hat, dann fehlt ihr das Herzstück. Dort beginnt für die meisten Schüler bei der Einschulung ihre Schulzeit, dort können die älteren vor Publikum Theater spielen, Konzerte geben, zeigen, womit sie einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit verbringen. Für die Schule selbst ist die Aula ein Ort für Symposien, Vorträge und mehr, eine unverzichtbare Einrichtung also für die Außendarstellung. Die private Merz-Schule am Rand der Waldebene Ost und des Frauenkopfs hat in den vergangenen Monaten auf ihre Aula verzichten müssen. Die holzvertäfelte Halle war in die Jahre gekommen, die alte Hörsaalbestuhlung längst nicht mehr zeitgemäß, die Licht-, Ton- und Klimatechnik schlicht veraltet.

 

Neue Farben, neue Bänke

Deswegen hatten die Verantwortlichen der gemeinnützigen GmbH, zu der unter anderem Kindergarten, Grundschule, Gymnasium, Internat und Werkstätten gehören, beschlossen, die Aula zu modernisieren und umzugestalten. Am Mittwochabend ist die Einweihung groß gefeiert worden, am Samstag, 11. März, stellte sich die Schule samt neuer Aula bei einem Tag der offenen Tür Interessierten vor.

Die Sanierung von Schulräumen und schulischen Einrichtung kostet viel Geld. Die staatlichen Schulen können ein Lied davon singen, der Sanierungsstau dort ist längst nicht aufgearbeitet. Eine private Bildungseinrichtung wie die – staatlich anerkannte – Merz-Schule muss Baumaßnahmen weitgehend selbst finanzieren. In der Merz-Aula wurde die Holzverkleidung entfernt, die Wände wurden blau und grau gestrichen. Statt auf Hörsaalsitzen nimmt man nun auf durchgängigen Holzbänken Platz. Die Ton- und Lichttechnik wurde erneuert, noch Anfang der Woche wurde im eingerüsteten Saal daran gearbeitet.

80 000 Euro vom Förderkreis

Dieser Teil der Modernisierung kostet 250 000 Euro. Die neue, möglichst wenig Energie verbrauchende Lüftungs- und Klimaanlage schlug mit weiteren 150 000 Euro zu Buche. Ohne die Unterstützung des großen Fördervereins der Schule, der 238 Mitglieder hat, wäre es schwer gewesen, diese Summe zu stemmen, sagte der Leiter der Merz-Schule, Konstantin Merz, bei der Einweihungsfeier. Dank vieler kleiner und großer Spenden habe der Förderkreis 80 000 Euro zur Finanzierung des Bauprojekts beitragen können, sagte der Vereinsvorsitzende Marcus Lehmann. „Aufgrund der meist ausbleibenden Unterstützung durch die Öffentliche Hand wären solch dringend zu tätigende Investitionen sonst gar nicht darstellbar.“ Jetzt habe die Schule wieder ein offenes Auditorium als zentralen Raum der Begegnung und des Austausches.

Die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes, Susanne Eisenmann, hob den Einsatz des Förderkreises in ihrer Rede besonders hervor. „Dieses Engagement von Eltern ist heute keine Selbstverständlichkeit. Machen Sie weiter so, bleiben Sie dabei!“ Eisenmann, die der Schule und deren Verantwortlichen schon aus ihrer Zeit als Schulbürgermeisterin der Stadt eng verbunden ist, betonte, dass Schulen in freier Trägerschaft im Land eine hohe Wertschätzung genössen. Eisenmann: „Sie sind mir lieb und – ausgesprochen – teuer.“

Die Aula-Modernisierung soll der Anfang einer umfangreichen Sanierung und Renovierung der Merz-Schule sein, hieß es bei der Veranstaltung. Ziel sei, das gesamte, im Jahr 1918 begonnene Merz-Bildungswerk zukunftsfähig zu machen (www.merz-schule.de).