In München brauchen sie Gesetze, in Stuttgart nutzt man den Verstand. Hier hält man es mit gut schwäbischer Toleranz: rauchen und rauchen lassen. Seit 199 Jahren ist das Qualmen beim Volksfest erlaubt, offenbar sehen die Gäste keinen Grund, daran etwas zu ändern. Sie kommen in Scharen. Beschwerden gibt es keine. Nichtraucher, zu denen der Autor zählt, und Raucher arrangieren sich auf dem Wasen. Glücklicherweise. Ein Staat, der via Verordnung die Größe von Sandburgen am Meeresstrand vorschreibt, leidet sicher nicht an zu wenig Regeln. Nicht über alles muss der Gesetzgeber entscheiden. Man kann schon auch den Menschen vertrauen, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen.

 

Wen der Rauch im Festzelt stört, der bleibt einfach fort. Und isst und trinkt in einer Kneipe ungestört von Rauchern und Gestank. Sind das zu viele, werden die Wasenwirte ruck, zuck reagieren. Und wo zieht man die Grenze? Die Haxn? Zu fett! Verbieten! Das Bier? Macht fett! Verbieten! Weg mit Rausch und Rauch – bleiben wir einfach zu Hause und vermeiden jedes Risiko. Aber blöd nur, wo sterben die Leute? Genau, im Bett!