Ist sie ein absurdes Überbleibsel aus der Zeit der Ölkrise – oder womöglich doch ein nützliches Instrument, um die Jahreszeiten besser auszuschöpfen? An der Zeitumstellung scheiden sich die Geister. Ein Pro und Contra aus der Redaktion.

Kultur: Tim Schleider (schl)

Stuttgart - Zum 35. Mal wird die Uhr auf die Sommerzeit umgestellt. Die Nacht auf den 29. März hat dadurch eine Stunde weniger. Die Uhren werden von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt. Seit 1980 dreht Deutschland im Frühjahr und Herbst an der Uhr.

 

Verantwortlich für die Zeitumstellung ist die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. In ihrem Auftrag werden am Sonntag über den Langwellensender DCF77 im hessischen Mainflingen Millionen Funkuhren auf Sommerzeit eingestellt. Das Prinzip ist zwar noch dasselbe wie vor 35 Jahren, sagt Dirk Piester aus dem PTB-Zeitlabor. Aber: „Wir brauchen kein manuelles Eingreifen mehr.“

Als die Sommerzeit vor 35 Jahren eingeführt wurde, sollte Energie gespart werden. Denn abends ist es dadurch eine Stunde länger hell. Geklappt hat das laut Umweltbundesamt allerdings nicht. Im Sommer machen die Menschen zwar abends seltener das Licht an. Dafür wird im Frühjahr und Herbst in den Morgenstunden mehr geheizt; denn die Sonne geht bei Sommerzeit später auf. Das gleiche sich unterm Strich aus.

Ist die Sommerzeit also ein absurdes Überbleibsel aus der Zeit der Ölkrise – oder womöglich doch ein nützliches Instrument, um die Jahreszeiten besser auszuschöpfen? An der alle sechs Monate wiederkehrenden Zeitumstellung scheiden sich die Geister. Auch in unserer Redaktion.