Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Die Stadt tut gut daran, sich über die Bewerbung für die Gartenschau möglicherweise den Traum vom Tunnel für die B 27 zu erfüllen.

 

Es ist ein faszinierender Gedanke, die Landesgartenschau nach Ludwigsburg zu holen. Natürlich ist der Idee in Zeiten, in denen Schulen saniert werden müssen, die Kinderbetreuung auszubauen ist und die Rücklagen immer knapper werden, eine gewisse Luxusattitüde nicht abzusprechen. Doch es geht ja nicht um morgen – sondern frühestens um über- oder vielleicht sogar erst überübermorgen. Und wer nicht plant und nicht rechtzeitig den Finger hebt, der kommt nie zum Zug. Wenn in all diesen Zukunftsüberlegungen auch noch die Bundesstraße 27 endlich unter der Erde verschwinden würde, dann hätte sich das Träumen doch für alle gelohnt.

Denn dann träfe sich möglicherweise Ingenieurswissen mit landschaftsgärtnerischen Stadtideen. Ludwigsburg, so zeigt der Blick auf seine Entwicklung von der tristen Garnisonsstadt der 70er Jahre zu einer Stadt mit hoher Lebensqualität, ist ambitioniert genug, um auch dieses Ziel planerisch in Angriff zu nehmen – und erfolgreich umzusetzen.

Warum also nicht das eine mit dem anderen verbinden? Warum nicht für die Gartenschau kämpfen und damit gleichzeitig den Weg für den Tunnel ebnen. Pläne und Wünsche, die vierspurige Verkehrsschneise aus dem Stadtbild zu verbannen, gibt es, seit die Straße ausgebaut wurde. Vielleicht war man der Erfüllung dieser Träume noch nie so nah wie jetzt. Und wenn es nur ein Finanzierungskniff ist, mittels der Landesgartenschau die Weichen so zu stellen, dass Fördergelder fließen, ist das legitim. So funktioniert Politik. Es geht um Visionen für die Stadt. Um sie Wirklichkeit werden zu lassen, sind unkonventionelle Ideen und Wege erlaubt.

Von Hilke Lorenz

Es ist ein faszinierender Gedanke, die Landesgartenschau nach Ludwigsburg zu holen. Natürlich ist der Idee in Zeiten, in denen Schulen saniert werden müssen, die Kinderbetreuung auszubauen ist und die Rücklagen immer knapper werden, eine gewisse Luxusattitüde nicht abzusprechen. Doch es geht ja nicht um morgen – sondern frühestens um über- oder vielleicht sogar erst überübermorgen. Und wer nicht plant und nicht rechtzeitig den Finger hebt, der kommt nie zum Zug. Wenn in all diesen Zukunftsüberlegungen auch noch die Bundesstraße 27 endlich unter der Erde verschwinden würde, dann hätte sich das Träumen doch für alle gelohnt.

Denn dann träfe sich möglicherweise Ingenieurswissen mit landschaftsgärtnerischen Stadtideen. Ludwigsburg, so zeigt der Blick auf seine Entwicklung von der tristen Garnisonsstadt der 70er Jahre zu einer Stadt mit hoher Lebensqualität, ist ambitioniert genug, um auch dieses Ziel planerisch in Angriff zu nehmen – und erfolgreich umzusetzen.

Warum also nicht das eine mit dem anderen verbinden? Warum nicht für die Gartenschau kämpfen und damit gleichzeitig den Weg für den Tunnel ebnen. Pläne und Wünsche, die vierspurige Verkehrsschneise aus dem Stadtbild zu verbannen, gibt es, seit die Straße ausgebaut wurde. Vielleicht war man der Erfüllung dieser Träume noch nie so nah wie jetzt. Und wenn es nur ein Finanzierungskniff ist, mittels der Landesgartenschau die Weichen so zu stellen, dass Fördergelder fließen, ist das legitim. So funktioniert Politik. Es geht um Visionen für die Stadt. Um sie Wirklichkeit werden zu lassen, sind unkonventionelle Ideen und Wege erlaubt.

Von Hilke Lorenz

Kontra: Ein Luxusproblem

Es gibt vermutlich keine Stadt in Baden-Württemberg, in der eine Landesgartenschau so überflüssig wäre wie in Ludwigsburg

Eine Gartenschau in Ludwigsburg? Grandiose Idee. So, als würde man vorschlagen, in New York doch mal eine Freiheitsstatue zu bauen. Oder in Paris einen Turm aus Stahl als Aussichtspunkt und Wahrzeichen. Ludwigsburg hat mit seinem Blühenden Barock am Schloss bereits eine große Dauergartenschau, die jährlich zigtausende von Besuchern in die Stadt lockt. Welchen Sinn hätte es, für teures Geld eine temporäre Konkurrenzveranstaltung direkt daneben anzubieten? Eine solche Blumenschau mit den Geld- und Touristenströmen, die sie bringt, haben andere Städte im Land viel nötiger.

Außerdem ist Ludwigsburg neben dem Blüba und dem Schloss auch noch mit einer sehr schönen Innenstadt gesegnet. Dass die Bundesstraße die beiden Areale trennt, ist gewiss nicht ideal, aber die Stadt lebt recht gut damit. Dennoch meinen die Ludwigsburger immer eigentlich diese Straße, genauer: deren Verlegung in einen Tunnel, wenn sie Gartenschau sagen.

Neidisch verweisen sie auf Schwäbisch Gmünd. Dort habe es ja auch geklappt: Straße unter die Erde, Gartenschaurabatten oben drauf, und alle sind glücklich. Doch der Vergleich mit Gmünd hinkt auf allen Beinen. Die Stadt litt unter einem ständigen Verkehrsinfarkt, in Ludwigsburg dagegen hegt man den Wunsch nach noch mehr Idyll – ein Luxusproblem. Drum, wenn die Stadt den Tunnel will, dann soll sie ihn bauen – aber auch bezahlen, und zwar mit eigenem Geld. Eine Landesgartenschau braucht es dazu nicht.

Im Übrigen wäre der anvisierte Tunnel ein schöner Fall für ein Bürgerbegehren. Vermutlich würden ihn die Ludwigsburger bei dieser Gelegenheit begraben –und die Landesgartenschau gleich mit.

Von Norbert Burkert