Pläne, die vierspurige B 27 dort im Boden zu versenken, wo sie die Ludwigsburger Innenstadt durchschneidet, gibt es seit Jahren. Kaum jemand kann sich die Landesgartenschau ohne diese Baumaßnahme vorstellen. Zu recht? Ein Pro und Kontra.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ludwigsburg - Eine Idee ist wieder in der Welt und in aller Munde in Ludwigsburg: ein Tunnel für die B 27. Denn wer, wie die örtliche CDU-Fraktion, die Landesgartenschau in die Barockstadt holen möchte, denkt natürlich auch gleich an das Verschwinden der Stadtautobahn. Das eine bedingt in den Augen fast aller das andere, und auf den Plänen, die jetzt aus den Schubladen geholt werden, sieht das Ergebnis ausgesprochen hübsch aus. Außerdem weckt das Beispiel der Stadt Schwäbisch Gmünd, die in diesem Jahr die Landesgartenschau austrägt und dafür die dortige B 29 in einen Tunnel versenkt hat, Begehrlichkeiten.

 

Nach Ansicht des Ludwigsburger OB Werner Spec müsste die vierspurige Straße entlang des ganzen Blühenden Barocks im Tunnel verschwinden. Dieser sollte sich dann in Richtung Norden am Ende der Innenstadt sogar teilen und die Straßen nach Marbach und Eglosheim noch ein Stück weit umschließen. Damit wäre nicht nur der Osten der Stadt wieder mit der Innenstadt verbunden, auch das ursprüngliche Schloss-Ensemble wäre wieder hergestellt. Im Herbst will die Stadt ihren Grünflächenplan fortschreiben. Daher kommt das Nachdenken über die Gartenschau vielleicht zur rechten Zeit.

Pläne, die B 27 in einen Tunnel zu legen, gibt es seit langem. Immer wieder haben sich Baubürgermeister damit beschäftigt. Das Stuttgarter Büro von Hubert Möhrle hat vor Jahren skizziert, wie ein Tunnel die Stadt verändern könnte. Die Bilder zeigen ein fast idyllisches Bild. Möhrle ist Landschaftsarchitekt und Vorsitzender der Fördergesellschaft für die Landesgartenschauen. Bauexperten veranschlagen übrigens 100 000 Euro für einen Meter Tunnel. Kosten von 100 bis 150 Millionen Euro müssten also mindesten für die Erfüllung des Wunschtraums einkalkuliert werden. Ist er das wert? Die Debatte ist eröffnet.