Armin Veh hat schon bewiesen, dass er den VfB aus einer misslichen Lage befreien kann – und er steht für den Fußball, den der Club spielen will meint StZ-Redakteur Thomas Haid.

 

Der Spruch „They never come back“ stammt aus dem Boxen, aber selbst da hat er schon vor 54 Jahren seine Gültigkeit verloren. Es war Floyd Patterson, der 1960 als Erster dieses Gesetz brach. Kommen wir zum Fußball. Und was braucht der VfB 2014? Er braucht ein Comeback als Spitzenverein. Dazu braucht er wiederum einen Trainer, der weiß, wie man ein solches Comeback schaffen kann. Und deshalb braucht er das Comeback von Armin Veh.

Das eine bedingt das andere. Veh hat schon bewiesen, dass er in dieser Lage der richtige Mann ist – und das sogar in Stuttgart. Als er die Mannschaft im Februar 2006 übernahm, deutete wie auch jetzt wenig auf ein Comeback des VfB in der Spitzengruppe der Bundesliga hin. Der Rest ist bekannt. 15 Monate später holte der Club den Titel – nicht zuletzt Vehs Verdienst.

Natürlich wiederholen sich so schöne Comebacks nicht zwangsläufig, aber man muss ja auch nicht 54 Jahre und nicht mal sieben oder acht Jahre zurückgehen, um zu erkennen, dass das Comeback von Veh nur logisch ist. Dazu genügt ein Blick in die Gegenwart. Wofür steht der VfB aktuell? Nächste Frage! Wofür will er stehen? Für Offensivfußball und für Konzeptfußball! Und wofür steht Veh? Erinnern Sie sich an 2007?

Mit seiner Persönlichkeit und seiner Kompetenz bildet er zudem ein Gegengewicht zu dem Manager Fredi Bobic, der seit 2010 eine Art Alleinherrscher in der Abteilung Sport war. Weiter bringt Veh eine Eigenschaft mit, die besonders wichtig ist für ein VfB-Comeback in diesen Zeiten, da sich der Club neu erfinden muss, wenn er den Anschluss nach oben nicht ganz verlieren will: Veh ist ein Kommunikator und ein Moderator nicht nur im Umgang mit seinen Spielern, sondern auch im Zusammenwirken mit allen Kräften im Verein und um den Verein herum. Er hat den Schuss Lockerheit und Leichtigkeit, um eine Aufbruchstimmung erzeugen zu können. Auch das braucht der VfB gerade.

Natürlich wiederholen sich so schöne Comebacks nicht zwangsläufig, aber man muss ja auch nicht 54 Jahre und nicht mal sieben oder acht Jahre zurückgehen, um zu erkennen, dass das Comeback von Veh nur logisch ist. Dazu genügt ein Blick in die Gegenwart. Wofür steht der VfB aktuell? Nächste Frage! Wofür will er stehen? Für Offensivfußball und für Konzeptfußball! Und wofür steht Veh? Erinnern Sie sich an 2007?

Mit seiner Persönlichkeit und seiner Kompetenz bildet er zudem ein Gegengewicht zu dem Manager Fredi Bobic, der seit 2010 eine Art Alleinherrscher in der Abteilung Sport war. Weiter bringt Veh eine Eigenschaft mit, die besonders wichtig ist für ein VfB-Comeback in diesen Zeiten, da sich der Club neu erfinden muss, wenn er den Anschluss nach oben nicht ganz verlieren will: Veh ist ein Kommunikator und ein Moderator nicht nur im Umgang mit seinen Spielern, sondern auch im Zusammenwirken mit allen Kräften im Verein und um den Verein herum. Er hat den Schuss Lockerheit und Leichtigkeit, um eine Aufbruchstimmung erzeugen zu können. Auch das braucht der VfB gerade.

Und wer immer noch glaubt, dass was dran ist an „They never come back“, sollte mal Jupp Heynckes und die Bayern fragen.

Kontra: Mutlose Haltung

Armin Veh steht nicht für einen Neuanfang. Doch der VfB braucht neben guten Ergebnissen auch frische Kräfte für ein Zukunftskonzept, sagt StZ-Redakteur Carlos Ubina.

Als Spieler hat Armin Veh über ein feines Füßchen verfügt. Ein großartiger Techniker war er Anfang der 80er Jahre. Und als Trainer verfügt er zweifellos über ein feines Händchen. Er weiß auch, wie der Lauf der Kugel auf dem Rasen zu beeinflussen ist. Aber: Armin Veh steht beim VfB nicht für einen Neuanfang. Er steht für einen sehnsüchtigen Blick zurück.

Mach’s noch einmal, Armin! Damit liebäugeln sie beim VfB. Wie 2007 soll es wieder werden. Als er die zuvor durch Giovanni Trapattonis Rotationen orientierungslosen Stuttgarter hat durchdrehen lassen – mit dem überraschenden Titelgewinn. Doch die Zeit hat sich weitergedreht und der VfB sich an einen Punkt manövriert, an dem sich mit der Laune nicht mehr zwangsläufig das fußballerische Niveau hebt.

Wenn man es genau nimmt, haben andere – finanzschwächere – Bundesligisten den schwäbischen Fußballstolz konzeptionell überflügelt. Der FSV Mainz 05, der SC Freiburg und auch der FC Augsburg stehen – oder standen im Fall Mainz – für eine selbst entwickelte Spielidee, die in direkter Linie zu ihren Trainern führt. Unverbrauchte Typen mit klaren Vorstellungen, frischen Ideen und voller Energie.

So hat Thomas Tuchel in Mainz nicht nur Jugendspieler oben mittrainieren lassen, wie es immer so schön heißt. Vielmehr ist er runter und hat regelmäßig die eigene Jugend selbst instruiert. Von Veh heißt es dagegen, dass er bei Eintracht Frankfurt selten bis gar nicht den eigenen Nachwuchs begutachtete. Was nicht bedeuten muss, dass er in Stuttgart genauso verfährt. Schließlich gibt der Verein vor, wieder mehr auf Eigengewächse setzen zu wollen.

Doch das ist bislang vor allem Theorie. Praktisch müssen Ergebnisse her, weil es gar kein Milieu gibt, das die Fehler von jungen Spielern erträgt. Dafür sind die Ansprüche zu hoch. Weshalb man sich ja auf Veh geeinigt hat. Er soll einen Übergang moderieren. Doch von Übergangsjahren gab es zuletzt zu viele beim VfB. Zeit, dass sich was dreht – mit neuen Kräften und mehr Mut für ein Zukunftskonzept.