Pro und Kontra zum Mindestlohn Kontra von Roland Pichler: Politik kann keine Löhne festlegen
Mit den Plänen für einen gesetzlichen Mindestlohn schlägt die Politik den falschen Weg ein. Man muss nur einmal den Blick in die Zukunft schweifen lassen und sich vorstellen, was passiert, wenn der Deutsche Bundestag künftig die Lohnuntergrenze bestimmte. Ein Teil der Lohnfindung würde ins Parlament verlagert. Parteien und Volksvertreter haben auf diesem Gebiet keinerlei Expertise. Deutschland ist gut damit gefahren, dass die Löhne von Arbeitgebern und Gewerkschaften bestimmt werden. Die Tarifpartner können die Lage in den jeweiligen Branchen und Regionen am besten beurteilen. Der Bundestag kann dies nicht.
Löhne müssen am Markt verdient werden
Die Vorstellung, der Gesetzgeber könne für Millionen von Beschäftigten eine kräftige Lohnerhöhung beschließen und alles gehe so weiter, ist naiv. Das staatlich diktierte Lohnplus hat Folgen für die Betriebe. In vielen Fällen haben Gewerkschaften niedrige Gehälter ausgehandelt. Sie taten dies in der Erkenntnis, dass der Gaststättenbetreiber, der Landwirt oder der Getränkehändler um die Ecke nicht mehr bezahlen kann. Niedrige Löhne werden weniger in Großunternehmen bezahlt, sondern finden sich meist in kleinen und mittleren Unternehmen. Deren Kritiker unterstellen der Wirtschaft Geiz. Das mag in manchen Fällen zutreffen. Doch woher nimmt sich die Politik das Recht, dies zu beurteilen? Ein Wesensmerkmal in der Marktwirtschaft gerät in Vergessenheit: Löhne müssen am Markt verdient werden.
Der neue Bundestag würde den Betroffenen einen Bärendienst erweisen, wenn er Mindestlöhne ohne Rücksicht auf volkswirtschaftliche Wirkungen in Kraft setzte. Wenn die Politik schon der Meinung ist, sie müsse bei der Lohnfindung mitmischen, sollte sie wenigstens regionale und branchentypische Lösungen wählen.
Unsere Empfehlung für Sie

Joe Bidens Amtseinführung Merkel nennt Inauguration „Feier der amerikanischen Demokratie“
In der Ära Trump stürzten die deutsch-amerikanischen Beziehungen auf einen Tiefpunkt ab. Nach der Vereidigung Bidens hofft man in Deutschland darauf, dass es nun wieder steil bergauf geht. Ganz einfach wird das aber nicht.

CDU steht vor einer Epochenwende Umbruch in der Union
Die Christdemokraten suchen einen neuen Parteichef. Wichtiger noch: sie müssen einen Weg finden, sich als letzte Volkspartei zu behaupten. Dazu ist die Wahl an diesem Samstag allenfalls der erste Schritt, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Coronavirus in Deutschland Lockdown vor Verlängerung – Was in der Beschlussvorlage steht
Die Regierungschefs der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel streben eine Verlängerung des Corona-Lockdowns bis zum 15. Februar an. Dies geht aus einer Beschlussvorlage hervor.

Verhandlungen zu Corona-Maßnahmen Angela Merkel in Schuldebatte sehr verärgert über Länder
Die Verhandlungen über die künftigen Corona-Maßnahmen geraten am Dienstagabend ins Stocken. Grund: Die Debatte über eine weitere Schließung von Schulen.

Neue Corona-Maßnahmen verkündet Lockdown verlängert, schärfere Maskenpflicht, Schulen länger dicht
Kaum jemand hatte daran gezweifelt: Die Menschen in Deutschland werden sich wegen der Corona-Pandemie weiter stark einschränken müssen. Die Virusmutationen macht Bund und Ländern so viel Sorge, dass einzelne Regeln noch verschärft werden.

Neues Tierschutzgesetz Tiere sind keine Wegwerfware
Die Nutztierhaltung darf nicht nur auf Effizienz und niedrige Preise ausgelegt sein, kommentiert Bernhard Walker.