Kölle-Zoo und Dehner wollen den Verkauf von Reptilien mittelfristig stoppen. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, der den Weg für die Branche weisen könnte. Darüber, was artgerecht ist, lässt sich bekanntlich streiten. Einen sechs Meter langen Python in einem gläsernen Gefängnis im Wohnzimmer zu halten, ist es aber wohl ebenso wenig wie die Unterbringung eines zwei Meter großen Grünen Leguans in einem Terrarium, das nur unwesentlich größer ist als das Tier selbst. Wer Tiere – egal welche – hält, braucht fundiertes Fachwissen. Ob er dieses hat, hängt nicht unbedingt davon ab, wo er die Tiere kauft – aber ein Angebot, bei dem man nur noch zugreifen muss, verleitet Uninformierte zu Spontankäufen, deren Leidtragende die Tiere sind.

 

Dies gilt jedoch in mindestens ebenso hohem Maße für Nagetiere. Obi und Toom beenden den Verkauf, anderswo wird es weiterhin Hamster für sieben und Kaninchen für 15 Euro geben. Es sind, vielleicht mehr noch als bei den Reptilien, diese Tiere, die als Affektkauf im Ein-Meter-Käfig landen – häufig angeschafft zur vermeintlichen Bespaßung des Nachwuchses. Wenn die vorgebrachten Tierschutz-Argumente für das Ende des Reptilien-Verkaufs ernst gemeint sind, muss auch dieser Handel konsequent beendet werden.