Laut einer Umfrage hat die Coronapandemie zu großen Defiziten bei den Schülern geführt. Demnach sei bei rund 60 Prozent der Kinder der Lernerfolg deutlich beeinträchtigt.

Die Corona-Pandemie hat einer Umfrage im Auftrag des Philologenverbands zufolge zu großen Defiziten bei den Schülern geführt. Bei 62 Prozent der Kinder sei der Lernerfolg deutlich beeinträchtigt, wie die Vizechefin des baden-württembergischen Verbandes, Karin Fetzner, am Mittwoch in Stuttgart mitteilte.

 

Je länger die Schließung während der Pandemie andauerte, umso mehr hätten sich die Probleme bemerkbar gemacht. In der Mittelstufe dauerte der Fernunterricht am längsten. Die Grundschüler und die Oberstufe seien früher wieder in den normalen Unterricht zurückgekehrt.

Sozial-emotionale Entwicklung der Kinder häufig beeinträchtig

Zugleich gaben die befragten Eltern an, dass bei 42 Prozent der Kinder die sozial-emotionale Entwicklung deutlich beeinträchtigt sei. Fetzner kritisierte mit Verweis auf die Daten, dass das Corona-Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ bei den Schülern nicht ankomme. Es würden nur fünf Prozent der Kinder bisher an einer „Rückenwind“-Maßnahme teilnehmen. So beklagten auch Eltern, dass es keine passenden Angebote gebe.

Die Umfrage förderte aus Sicht der Lehrergewerkschaft auch Defizite bei der Ausstattung der Schulen mit Lüftungsgeräten zutage. Hier forderte Verbandschef Ralf Scholl mehr finanzielle Mittel vom Land und den Kommunen. Der Schutz der Klassenräume gegen Corona sei auch zwei Jahre nach Beginn der Pandemie absolut löchrig. Nur ein Drittel aller Klassenräume hätten CO2-Ampeln, nur 14 Prozent Raumluftreiniger. „Die Schulen müssten schon heute möglichst coronasicher für den Herbst und Winter gemacht werden.“