Das hat schon viel Unmut geschürt: Etliche über 80-Jährige sind zwar schon einmal geimpft worden, haben aber noch keinen zweiten Termin. Jetzt signalisiert das baden-württembergische Sozialministerium Abhilfe. Dafür gibt es schon wieder neue Irritationen an anderer Front.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - Noch immer stehen über 80-Jährige und andere Impfberechtigte im Land, die ihre Erstimpfung schon erhalten haben, wegen Problemen mit dem Buchungssystem ohne zweiten Impftermin da und sind entsprechend enttäuscht. Sie müssen sich jetzt allerdings nicht mehr mit der zentralen Hotline 116 117 herumplagen, sondern können sich direkt an das Sozialministerium wenden. Dieses schaltet an diesem Freitag ein neues Mailpostfach frei: zweittermin-impfen@sm.bwl.de.

 

Wer sich dorthin wendet, erhält Unterstützung bei der Reservierung. Weitere Informationen einschließlich eines PDF-Formulars fänden sich auf der Internetseite des Sozialministeriums (www.sm.baden-wuerttemberg.de), heißt es. Alle Impfberechtigten, die noch nicht ihre Erstimpfung hatten und über den Impfterminservice noch keinen zweiten Termin erhalten konnten, sollen diesen spätestens im Impfzentrum bekommen.

Sogar das Papier des Lucha-Impfbriefs irritiert

Für einen weiteren Aufreger hat Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) mit dem Impfbrief gesorgt, den er gerade an alle sechs Millionen Haushalte im Land verschickt hat. Adressaten beschweren sich zum Beispiel, dass er auf nicht recycelbarem Hochglanzpapier verschickt worden sei. Ein Sprecher des Sozialministeriums widerspricht: „Das Papier kann recycelt beziehungsweise der Altpapiertonne zugeführt werden.“

Bei dem Brief sei es in erster Linie auf Schnelligkeit angekommen, da sich Informationen in der akuten Krisensituation rasch ändern könnten. Die Verwendung einer besseren Papierqualität hätte angesichts der Millionenauflage einen größeren zeitlichen Vorlauf erfordert. Da würden die Papierlieferzeiten bis zu sechs Wochen betragen – und dann müsse das Schreiben ja noch gedruckt und versandt werden. Dementsprechend wäre der Briefinhalt bei der Zustellung an die Haushalte vielleicht schon wieder veraltet gewesen, argumentiert das Sozialministerium.