Laut Studie fördert das Miteinander von Alt und Jung in einem Betrieb die Produktivität deutlich.

Stuttgart - Das Miteinander von Alt und Jung in einem Betrieb fördert die Produktivität beider Altersgruppen laut einer Studie deutlich. In Teams mit jüngeren Kollegen werden die älteren leistungsfähiger, und auch die Produktivität der jüngeren steigt, heißt es in der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim vorgelegten Untersuchung.

In der Untersuchung konnte laut ZEW gezeigt werden, dass ältere Mitarbeiter im Schnitt nicht weniger produktiv sind als jüngere. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den Betrieben, und in vielen Betrieben sinkt die Produktivität, wenn der Anteil Älterer steigt. Da das Durchschnittsalter der Beschäftigten in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren bereits um drei Jahre gestiegen sei und dieser Trend sich auch künftig fortsetze, sei es für diese Unternehmen "überlebenswichtig", weiteren Produktivitätseinbußen im Zusammenhang mit dem Alter der Belegschaft entgegenzuwirken, heißt es in der Studie. Sie basiert auf den Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Jahre 1997 bis 2005.

Die Berechnungen zeigten, dass Ältere in Betrieben mit altersspezifisch gestalteten Arbeitsplätzen - etwa einer besseren Beleuchtung oder kontrastreicheren Bildschirmen - einen "signifikant höheren Produktivitätsbeitrag" leisteten als in Unternehmen, die dies nicht anbieten, so die Studie. "Auch sind Ältere vor allem dann deutlich leistungsfähiger, wenn sie altersgerechten Tätigkeiten nachgehen können, beispielsweise weniger körperlich belastende Arbeiten erledigen als vielmehr Aufgaben erfüllen, die große Erfahrung voraussetzen." Die Produktivität Älterer steige außerdem, wenn sie "in Teams mit jüngeren Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten". In diesen Firmen steigt darüber hinaus auch der Produktivitätsbeitrag der Jüngeren signifikant. "Offensichtlich profitieren jüngere Mitarbeiter auch im direkten Arbeitskontakt von der Expertise und langen Berufserfahrung der älteren Kollegen", so die Autoren der Studie.