Das Programm „Rückenwind“ soll Kindern helfen, die durch die Pandemie Lernrückstände haben. Doch das Land zahlt das Geld für das Programm nur langsam aus – und bringt Anbieter, die darauf angewiesen sind, in eine schwierige Lage.

Familie/Bildung/Soziales: Lisa Welzhofer (wel)

Das Dezember-Geld kam erst im Februar, für Januar und Februar 2023 hat sie bisher gar keine Auszahlung erhalten. Das schildert die Betreiberin eines Nachhilfe-Instituts unserer Zeitung, die in einer Schule im Rahmen des Programms „Rückenwind“, das das Land aufgelegt hat, Kurse für Schülerinnen und Schüler mit Nachholbedarf gibt.

 

„Es geht um mehrere Tausend Euro, ich bin auf das Geld angewiesen“, sagt die Frau, die anonym bleiben will. Das zuständige Regierungspräsidium Stuttgart, das für die Auszahlung der Gelder zuständig ist, bestätigt auf Anfrage, dass „aufgrund einer landesweiten Software-Umstellung im Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen durch die Landesoberkasse bei ‚Lernen mit Rückenwind‘ Zahlungsrückstände entstanden sind“. Die zuständige Stelle des Regierungspräsidiums arbeite diese „schnellstmöglich ab“, um die „ ausstehenden Beträge zeitnah auszuzahlen“.

Coronalücken füllen

Das Kultusministerium will mit dem Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, Lernlücken, die durch den Fernunterricht in der Pandemie entstanden sind, zu schließen. „Davon sollen vor allem Schülerinnen und Schüler profitieren, deren Bildungserfolg in besonderem Maße gefährdet ist“, heißt es vom Ministerium. Das Programm läuft noch bis zum Ende dieses Schuljahres. Die zusätzlichen Kurse werden unter anderem von Nachhilfe-Instituten in den Schulen gegeben.

Für die betroffene Betreiberin ist die Auszahlung des Landes wichtig, insbesondere, weil andere Einnahmequellen gerade durch das Programm weniger ergiebig sind als üblich. „Ich habe deutlich weniger Schüler in meinem Institut, weil viele das kostenlose ‚Rückenwind‘-Programm nutzen“, sagt sie.