Zuletzt war unklar, ob das Programm Sprach-Kitas nach Sommer 2023 weiter laufen kann. Nun will das Land die Gelder garantieren.

Familie/Bildung/Soziales: Lisa Welzhofer (wel)

Fließen ab Sommer 2023 weiter Gelder für das Programm Sprach-Kitas? In dieser Unsicherheit arbeiteten seit vergangenem Herbst Kitas, die das Bundesprogramm bislang umsetzen und dafür extra Stellen geschaffen haben. Nun schafft das Land Klarheit – zumindest bis Ende 2024.

 

In einem Schreiben an die Einrichtungen kündigt der zuständige Staatssekretär, Volker Schebesta, an, dass das Land das Programm, bei dem Kinder mit Sprachdefiziten speziell gefördert werden, mit Geldern aus dem Kita-Qualitätsgesetz, fortsetzen will. Die bestehenden Sprach-Kitas könnten weiterhin die Förderung einer zusätzlichen halben Fachkraft sowie einer halben Fachberatungsstelle beantragen, heißt es darin.

Bund wollte Programm einstellen

„Die Sprach-Kitas sind eine sehr gute Ergänzung zu unseren Sprachfördermaßnahmen, mit denen wir auch schon bei den Kleinsten ansetzen, um die Grundlagen für ihre weitere Entwicklung und ihren weiteren Bildungsweg zu legen“, sagte Schebesta unserer Zeitung.

Seit 2016 fördert der Bund mit dem Programm Sprach-Kitas die sprachliche Bildung. Zunächst sollte es Ende 2022 auslaufen. Nach bundesweiten Protesten von Verbänden, Gewerkschaften und Politikerinnen sowie einer Petition für den Erhalt, die mehr als 275 000 Menschen unterschrieben, wurde die Förderung bis Ende Juni 2023 verlängert. Allein in Stuttgart nehmen nach eigenen Angaben 120 von 180 Kitas am Bundesprogramm teil.

Die Fortsetzung steht nun laut Kultusministerium noch unter einem Vorbehalt: Die Länder müssen das Kita-Qualitätsgesetz, aus dem die Gelder fließen sollen, noch unterzeichnen. „Da alle Länder ein Interesse an einer zügigen Umsetzung des Gesetzes haben, ist von keiner Verzögerung oder Gefährdung der Umsetzung auszugehen“, schreibt Volker Schebesta an die Einrichtungen.