Die Neckarvorstadt zu beleben, die sozialen Dienste besser zu vernetzen und die Lebensbedingungen der Bewohner des Cannstatter Stadtteils zu verbessern sind Ziele eines gemeinsame Projekts des Caritasverbands und der Kirchengemeinde St. Martin.

Bad Cannstatt - Die Neckarvorstadt soll belebt, die sozialen Dienste sollen besser vernetzt und die Lebensbedingungen der Bewohner des Cannstatter Stadtteils verbessert werden. Das sagte Klaus Obert, der Bereichsleiter Sucht- und Sozialpsychiatrische Hilfen des Caritasverbands für Stuttgart, dem Bezirksbeirat am Mittwoch.

 

„Aufbruch ins Quartier Neckarvorstadt“ heißt das auf drei Jahre angelegte Sozialraumprojekt des Wohlfahrtverbands und der Kirchengemeinde St. Martin, für das der Wohlfahrtsverband eine Vollzeitstelle vorsieht, die sich zwei Mitarbeiter teilen. Von Ende Januar an werden die beiden ihr neues Büro im noch bestehenden Gemeindezentrum St. Martin an der Brückenstraße 25 in der Neckarvorstadt beziehen und dort Pläne für den geplanten Neubau desselben schmieden. „Wir wollen in den Stadtteil eintauchen“, beschreibt Obert das ehrgeizige Ziel. In Gesprächen mit Multiplikatoren und bereits bestehenden Einrichtungen vor Ort will der Wohlfahrtsverband ausloten, wie die Menschen in der Neckarvorstadt leben, welche Akteure und Bedürfnisse es bereits gibt, was im Stadtteil noch gebraucht wird, was die Bewohner dafür selbst tun können und wie sie dabei zum Beispiel von der Caritas unterstützt werden können.

Lob vom Bezirksbeirat

Was genau alles im neuen Gemeindezentrum untergebracht werden könne, hänge noch von den räumlichen Möglichkeiten und der Größe des Neubaus ab: „Noch sind wir in Gesprächen mit dem Stadtplanungsamt“, sagte Klaus Obert dem Bezirksbeirat. In jedem Fall solle das Migrationszentrum aus der Spreuergasse in die Neckarvorstadt umziehen und es solle betreutes Wohnen für behinderte oder psychisch kranke Menschen geschaffen werden. Nicht zuletzt möchte die Caritas eine Anlaufstelle für alle Bürger schaffen, zum Beispiel durch ein Café im Eingangsbereich des Hauses. Die endgültige Planung, hofft Obert, werde sich Ende dieses Quartals konkretisieren. Wichtig bei dem Projekt sei die Nachhaltigkeit: Das vorerst auf drei Jahre angelegte Projekt soll sich nach Möglichkeit so etablieren, dass es auch nach Ablauf der Projektphase ohne professionelle Hilfe weitergeführt werden kann.

Die Fraktionen im Bezirksbeirat reagierten positiv: „Wir begrüßen alle weiteren Aktivitäten in der Neckarvorstadt“, lobte Beter Mielert (Grüne) in der Sitzung am Mittwoch. Walter Opfermann (CDU) versprach sich einen Vernetzungseffekt, der bereits bestehende und neue Angebote im Stadtteil noch enger zusammenbringe.