Mobilitätseingeschränkte Menschen und Eltern mit Kinderwagen stoßen im Bezirk auf viele Hindernisse.

Plieningen - Was haben junge Eltern und ältere Menschen gemeinsam? Manchmal stehen sie mitten in der Stadt und kommen nicht weiter, weil ein Treppenaufgang oder ein anderes Hindernis den Weg versperrt. Für die einen ist an solchen Stellen Schluss, wenn sie einen Kinderwagen vor sich herschieben. Die anderen kommen mitunter nicht weiter, weil sie auf einen Rollator angewiesen sind. Stichwort: Barrierefreiheit. Um die ist es offensichtlich in Plieningen nicht überall allzu gut bestellt. Seit Frank Leypoldt, stellvertretender Bezirksbeirat der Freien Wähler, als junger Vater den eigenen Nachwuchs im Kinderwagen durch die Straßen kutschiert, sind ihm so manche Hindernisse im Stadtbezirk aufgefallen, an denen auch viele mobilitätseingeschränkte Menschen scheitern dürften. „Die Treppen am Halfgarten 7 sind für Personen mit Rollatoren nicht zu überwinden“, sagt er. Und auch der Durchgang an der Weizenstraße, der das Getreideviertel mit der Filderhauptstraße verbindet, stellt trotz seines relativ flach abfallenden Treppenprofils für Mütter und Väter mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer oder auf den Rollator angewiesene Fußgänger eine unüberwindliche Hürde dar.

 

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Rampen an Treppen gefordert

Bezirksbeirat Julian Korbel (Freie Wähler) brachte deshalb in der jüngsten Gremiumssitzung gemeinsam mit Frank Leypoldt gleich zwei Anträge ein, um die genannten Hindernisse im Ort zu entschärfen. Demnach sollen nach dem Willen der Freien Wähler die Staffeln am Halfgarten genauso mit einer Rampe versehen werden wie der Durchgang an der Weizenstraße. Noch bevor es zur eigentlichen Abstimmung kam, stießen die beiden Anträge vergangenen Montag im Plieninger Bezirksbeirat quer durch die Fraktionen auf positive Resonanz. So konnte Thomas Plagemann (Grüne) gleich zwei weitere Wegführungen in Plieningen benennen, die hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit überprüft werden müssten: an der Linkenstraße sowie an der Maurenstraße.

Nun ist ein Rundgang mit der Behindertenbeauftragten geplant

Die Konsequenz auf so viel Zustimmung zugunsten einer Verbesserung der Barrierefreiheit im Bezirk: Die Anträge wurden erst einmal zurückgezogen. Nun soll in den kommenden Monaten, so Korbel, mit Hilfe der Behindertenbeauftragten der Stadt in einer Begehung systematisch ermittelt werden, wo es in puncto Barrierefreiheit in Plieningen noch hakt. „Nach so viel Rückendeckung aus dem Bezirksbeirat gehen wir es jetzt größer an“, sagte Korbel. Bislang waren nach Auskunft von Bezirksvorsteherin Andrea Lindel in dieser Weise lediglich die Hauptverkehrsachsen sowie die öffentlichen Gebäude in Plieningen untersucht worden.