Wie finden sich Schüler im Nachrichtendschungel zurecht? Wie erkennt man Fake News? Das Projekt „Zeitung in der Schule“ gibt Antworten. Und erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Woran erkennt man Fake News? Wie entstehen überhaupt Nachrichten? Und warum ist die Freiheit der Presse ein so hohes Gut? Antworten auf diese Fragen gibt zwischen Herbst- und Weihnachtsferien einmal mehr das Projekt „Zeitung in der Schule“ unserer Zeitung. Insgesamt 18 Schulen mit über 30 Klassen im Kreis Böblingen beteiligen sich bis jetzt daran, bis zum 28. Oktober sind noch Anmeldungen möglich. An einige Schulen kommt ein Vertreter unserer Redaktion zu Besuch, um mit den Schülerinnen und Schülern zu diskutieren.

 

Denn wenn man diese nach ihren Nachrichtenquellen fragt, kommen oft diese Antworten: Tiktok, Instagram, Snapchat oder X. Soziale Medien sind allgegenwärtig – auf dem Schulhof und im Alltag vieler Jugendlicher. Die digitale oder gedruckte Zeitung spielt häufig nur noch eine Nebenrolle. Das Projekt zeigt auf, was sogenannte Soziale Medien von Online- und klassischen Medien unterscheidet und welche Wirkmechanismen dahinter stecken.

In den sieben Wochen erhalten die teilnehmenden Klassen die Kreiszeitung entweder in gedruckter oder digitaler Form, um damit im Unterricht zu arbeiten. Die Schüler lernen, sich kritisch mit Medieninhalten auseinander zu setzen und erfahren nebenbei etwa, was eine Reportage von einem Kommentar unterscheidet und warum täglich immer genau so viel auf der Welt passiert, dass es genau in eine Zeitung passt. Zwar liegt der Schwerpunkt auf den Klassenstufen acht bis zehn, doch auch eine wachsende Zahl an Grundschulen nimmt mittlerweile teil.

Fokus auf Fake News

„Ich freue mich, dass wir bei Zisch wieder eine wachsende Zahl an Schulen im Projekt haben“, sagt KRZ-Chefredakteur Jan-Philipp Schlecht. „Das zeigt, dass die Zeitung gar nicht von gestern sein kann, sondern aktuell ist wie eh und je.“ Ein wachsendes Augenmerk legten vor allem die älteren Klassen mittlerweile auf das Thema Fake News, das viele Jugendliche beschäftigt, stellt er immer wieder fest. „Es ist eben ein Unterschied, ob professionelle Journalisten das Weltgeschehen filtern und einordnen oder nur ein Software-Algorithmus“, sagt er.

KSK-Marketingleiter Daniel Wengenroth Foto: Unternehmen

Die schiere Dimension, die die tägliche Zeitungsproduktion einnimmt, bringt regelmäßig die Augen der Grundschüler zum Leuchten. Sie wollen wissen, wie viele Menschen es braucht, damit die Kreiszeitung jeden Tag pünktlich in den Briefkästen der Abonnenten steckt? Oder wie groß eigentlich die Druckmaschine ist, die man dafür benötigt? So erhalten auch die Unter-Zehnjährigen einen ersten Zugang zu dem Medium.

Unterstützung für das Projekt kommt in diesem Jahr erneut von der Kreissparkasse Böblingen, die seit Jahren als Sponsor dabei ist. Warum das Geldhaus die Initiative seit Langem unterstützt, sagt Daniel Wengenroth als Zentralbereichsleiter Marketing: „In Zeiten von Fake News wird es immer wichtiger, unabhängige, gut recherchierte und damit verlässliche Quellen für Informationen zu haben – sei es online oder in gedruckter Form.“

Mit dem Projekt Zeitung in der Schule lernten die Jugendlichen die wertvolle Arbeit der Tageszeitungen von Grund auf kennen, sagt Wengenroth. „Sie können einen Blick hinter die Kulissen einer Zeitungsredaktion werfen und erfahren dabei, wie man sich reflektiert mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen auseinandersetzt. Und das Beste: Anschließend werden sie selbst als Journalistin und Journalist tätig und können Ihren eigenen Text dann in der Zeitung lesen.“

Zeitung in der Schule

Die Anfänge
von Zeitung in der Schule gehen zurück bis in die 1980er-Jahre. Initiiert wurde das Projekt 1979 vom Bund Deutscher Zeitungsverleger und einem Aachener Institut für Lerninhalte.

Schulen
können kostenfrei teilnehmen, der Zeitraum des Projekts liegt zwischen Herbst- und Weihnachtsferien. In diesem Jahr machen 18 Schulen mit circa 30 Klassen und an die 690 Schülern mit.

Anmeldung
Diese ist für interessierte Klassen nach wie vor möglich bis zum 28. Oktober. Der siebenwöchige Projektzeitraum läuft von 4. November bis zum 20. Dezember 2024.

Homepage
Unter der URL www.krzbb.de/zisch gibt es weitere Infos zum Projekt, die Möglichkeit der Anmeldung und Eintragung für einen Redakteursbesuch.