Abseits des roten Teppichs lauern Fettnäpfchen, manchmal sogar Abgründe. Wir spüren sie auf. Heute: Das zerstörte Bullerbü-Idyll

Stuttgart - Die gute Nachricht ist: die Ermittlungen gegen den Schauspieler Brad Pitt wegen Kindesmisshandlung sind eingestellt worden. Offenbar war an dem Vorwurf, er habe auf einem Flug die Beherrschung verloren und seinen Sohn Maddox (15) geschlagen, nichts dran. Wie sich das auf den Streit um das Sorgerecht auswirkt, ist noch nicht gerichtlich entschieden – Jolie möchte das alleinige, Pitt ein gemeinsames.

 

Doch der Verdacht ist: die Wünsche der Kinder sind nur vordergründig wichtig. Vermutlich werden sie wie in jedem Rosenkrieg im Meer der verletzten Gefühle untergehen und schlimmstenfalls als Argumentationsgranaten der Krieger benutzt.

Die Kinder fühlen sich schuldig

Gerade bei den vermeintlichen Bilderbuchfamilien, mit vielen eigenen und adoptierten Sprösslingen, wirken solche Unhappy Ends besonders bedrückend. Am Ende bleibt der fahle Beigeschmack, die Kinder sollten womöglich der Kitt für eine Beziehung sein, die eh nicht mehr zu retten war. Ob nun bei Brad Pitt und Angelina Jolie, damals bei Heidi Klum und Seal oder noch etwas länger her bei Dana und Til Schweiger: aus einst strahlenden Bullerbü-Klans werden über kurz oder lang getrennte Leute, verstreut in aller Herren Länder, hilflos um ein Patchwork-Idyll bemüht.

Luna Schweiger (19), die älteste Tochter von Til und Dana sagte diese Woche in einer TV-Sendung im Beisein ihrer Mutter über die Scheidung ihrer Eltern vor elf Jahren: „Am Anfang war es extrem schwierig, weil wir natürlich gedacht haben, dass es unsere Schuld war. Wir dachten, dass es zu viel Stress für euch wäre. Man fühlt sich dann als Kind irgendwie schuldig.“ Und das ist die bittere Nachricht.