Als „Ehefrauen-Schläger“ hatte die britische Boulevardzeitung „The Sun“ den US-Schauspieler Johnny Depp bezeichnet. Dagegen wehrt er sich nun vor Gericht. Einige illustre Zeugen werden in den kommenden Wochen aussagen.

London - Unter großem Medieninteresse hat am Dienstag in London der Verleumdungsprozess von Hollywoodstar Johnny Depp gegen die britische Zeitung „The Sun“ und ihren Verlag NGN begonnen. Depp hatte die Zeitung wegen eines Artikels aus dem Jahr 2018 verklagt, in dem es hieß, er habe seine Ex-Frau Amber Heard geschlagen. Konkret wurde Depp als „Ehefrauen-Schläger“ bezeichnet. Sowohl Depp wie auch Heard nahmen am ersten Prozesstag teil.

 

Die Zeitung weist die Verleumdungsvorwürfe zurück und beruft sich auf eine Reihe von Äußerungen Heards. Dagegen beschuldigt Johnny Depp seine 34-jährige Ex-Frau, der „aggressive Teil“ in ihrer konfliktreichen Beziehung gewesen zu sein; in den USA hat er ein separates Verleumdungsverfahren gegen sie angestrengt.

Ex-Freundinnen verteidigen Johnny Depp

Der Prozess sollte ursprünglich im März beginnen, wurde wegen der Corona-Pandemie aber verschoben. Während des rund dreiwöchigen Verfahrens sollten auch Depps ehemalige Partnerinnen Vanessa Paradis und Winona Ryder per Videoschaltung aussagen. Beide hatten den 57-jährigen „Fluch der Karibik“-Star bereits gegen Heards Vorwürfe verteidigt.

Depp und Heard hatten sich 2011 während der Dreharbeiten zu „Rum Diary“ kennengelernt und 2015 geheiratet. 2016 trennten sie sich wieder. Nach einem von einer Schlammschlacht begleiteten Scheidungsverfahren einigten sie sich 2017 außergerichtlich. Depp willigte in die Zahlung von sieben Millionen Dollar (6,2 Millionen Euro) ein, dafür ließ Heard eine Anzeige gegen ihn wegen häuslicher Gewalt fallen. Später spendete sie das Geld.