Mit seinen Äußerungen hatte der ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling für Aufregung gesorgt. Nun kündigte das Unternehmen an, dass Ebeling den Konzern vorzeitig verlassen wird.

Unterföhring - Der langjährige ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling verlässt im Februar 2018 vorzeitig den Medienkonzern. Darauf haben sich Ebeling und der Aufsichtsrat am Sonntag einvernehmlich verständigt, wie das Unternehmen mitteilte. Ebeling steht seit Anfang 2009 an der Spitze des Konzerns und hatte noch einen Vertrag bis Mitte 2019.

 

Ebeling hatte mit abschätzigen Äußerungen über Fernsehzuschauer für Aufregung gesorgt. „Es gibt Menschen, die ein bisschen fettleibig sind und ein bisschen arm, die immer noch gerne auf der Couch sitzen, sich zurücklehnen und wirklich gerne unterhalten werden“, sagte der Vorstandschef der Senderkette aus ProSieben, Sat.1, Kabel 1 und mehreren Spartensendern in einer Analystenkonferenz vor knapp zwei Wochen. „Das ist eine wichtige Zuschauergruppe, sie sich nicht ändert.“

Später erklärte er dazu, es habe sich um eine „plakative Zuspitzung“ gehandelt. Keinesfalls habe er die eigenen TV-Zuschauer diskreditieren wollen. ProSiebenSat.1 kämpft mit sinkenden Zuschauerzahlen und Werbeeinnahmen.

Ebeling hatte nach Konzernangaben bereits bei seiner letzten Vertragsverlängerung mitgeteilt, dass er für eine weitere Verlängerung nicht mehr zur Verfügung stehe. Vor diesem Hintergrund habe der Aufsichtsrat „vor einiger Zeit“ die Suche nach einem Nachfolger begonnen und werde diesen „zu gegebener Zeit“ benennen. Conrad Albert, seit 2005 im Unternehmen, derzeit Vorstand External Affairs & Industry Relations, wurde mit sofortiger Wirkung zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt.