Eine Demonstration auf dem Marienplatz mit anschließendem Aufmarsch über die Hauptstätter Straße durchbrach am Freitag die nächtliche Ausgangssperre.

Stuttgart - Rund 200 Demonstranten versammelten sich am Freitag um 20:30 Uhr auf dem Marienplatz. Diesmal handelte es sich allerdings nicht, wie noch vor knapp zwei Wochen, um die Anhänger der Querdenker-Bewegung. Zu Demonstration aufgerufen hatte das Bündnis Solidarität und Klassenkampf, das sich klar von den Querdenkern distanziert: „Es ist uns sehr wichtig, uns von den Querdenkern abzugrenzen. Corona ist eine Seuche und eine Krankheit, die sehr gefährlich ist und zu deren Eindämmung jeder in der Gesellschaft einen Beitrag leisten muss,“ so Jonas Schmidt vom Bündnis Solidarität und Klassenkampf, das einen harten Lockdown und die Aufhebung der nächtlichen Ausgangssperre fordert. „Es geht uns vor allem darum, dass die Industrie schließen muss,“ so Schmidt weiter.

 

Vereinzelte Teilnehmer zündeten Bengalos

Die Kundgebung auf dem Marienplatz verlief zunächst ruhig. Die Teilnehmer hielten sich an die Masken- und Abstandspflicht. Gegen kurz vor halb zehn machten sich die Demonstrierenden dann auf den Weg durch die Tübinger Straße zur Hauptstätter Straße. Vereinzelte Teilnehmer zündeten dabei Bengalos.

Auf der Höhe des Österreichischen Platzes versucht die Polizei die Demonstration schließlich mittels Durchsagen aufzulösen, da der Demonstrationszug nicht angemeldet gewesen sei. Zahlreiche Teilnehmer kamen dieser Aufforderung jedoch nicht nach. Daraufhin griff die Polizei in das Geschehen ein und löste die Gruppe – wohl auch mit Hilfe von Pfefferspray – unter Protesten der Demonstrierenden nach und nach auf. Genaue Auskünfte zum Ablauf des Geschehens konnte die Polizei am Abend noch nicht geben.