In ihrem Koalitionsvertrag haben Grüne und CDU ein weiteres Biosphärengebiet für Baden-Württemberg vereinbart. Doch im Allgäu und in Oberschwaben regt sich Widerstand: die Landeigentümer und einstigen Fürstenfamilien protestieren gegen den Plan. Bloß nicht noch mehr Mountainbiker und andere Ausflügler aus Stuttgart, fordern sie.

Stuttgart - Vergangenen Oktober erreichte den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann ein dreiseitiger Brief, der Ärger ankündigte. Unterzeichnet hatten das Schreiben Erich Fürst von Waldburg zu Zeil und Trauchburg sowie Klaus Schönberger, der Vorsitzende des Bauernverbands Allgäu-Oberschwaben. Die beiden wenden sich darin gegen das im grün-schwarzen Koalitionsvertrag für ihre Region in Aussicht gestellte Biosphärengebiet, das sich um drei Moorgebiete ranken soll. Gemeint sind das Wurzacher Ried bei Bad Wurzach (Landkreis Ravensburg), das Pfrunger-Burgweiler Ried bei Ostrach (Sigmaringen) und der Federsee bei Bad Buchau (Biberach). Es wäre das dritte Biosphärengebiet im Land nach der Schwäbischen Alb (2008/9) und dem Südschwarzwald (2016/17 – nicht zu verwechseln mit dem Nationalpark).