Im Rahmen der bundesweiten Bildungsstreiks haben auch in Stuttgart rund 100 Schüler und Studenten für bessere Bildung demonstriert.

Stuttgart - An den bundesweiten Bildungsstreiks haben sich am Donnerstag auch Schüler und Studenten in Stuttgart und Ludwigsburg beteiligt. Sie forderten unter anderem freien Zugang zu Bildung, mehr Mitbestimmung in den Bildungseinrichtungen sowie Gesamtschulen. Deutschlandweit hatte das Bündnis Bundesweiter Bildungssstreik in 40 Städten zu Aktionen aufgerufen. In Stuttgart und Ludwigsburg nahmen laut Polizei jeweils rund hundert Demonstranten an den Veranstaltungen teil. In der Landeshauptstadt zog am Vormittag nur ein kleines Häufchen von Aktivisten durch die Innenstadt, um auf seine Anliegen aufmerksam zu machen.

 

Und diese waren durchaus unterschiedlich. So forderte etwa Gonzo von der Linksjugend Stuttgart, die Landesregierung solle "lieber in Bildung investieren als in Stuttgart 21". Zudem sei es schwer für Studierende, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Gonzo kritisierte auch, dass es bundesweit 16 verschiedene Bildungssysteme gebe, und sagte: "Eine Schule für alle muss her." Ein Demonstrant ergänzte: Es müsse eine Schule sein, "in der auch Behinderte sein dürfen". David von der Gruppe Revolution sprach sich für die Abschaffung des achtjährigen Gymnasiums, des Bachelor-Master-Systems und des mehrgliedrigen Schulsystems aus und wetterte ebenfalls gegen das "Milliardengrab Stuttgart 21".

Auch einige Schüler waren dem Demonstrationsaufruf gefolgt. Ja, meinte ein Gymnasiast aus dem Friedrich-Eugens-Gymnasium: "G8 ist ziemlich stressig." Er finde es auch nicht in Ordnung "wenn Geld für die Bankenrettung ausgegeben wird, es aber kein Geld für Schulbücher gibt". Sanktionen wegen Schulschwänzens müssen er und seine Mitschüler nicht befürchten. Sie hätten zuvor ja am Studientag teilgenommen und seien an der Uni gewesen. Was sie vom Bachelor-Master-System halten? Er habe "keine Vorstellung davon", meinte ein Schüler des Dillmann-Gymnasiums.