20 Frauen und Männer haben am Mittwoch gegen die beschlossene Verkürzung der Schonzeiten für Wildtierarten demonstriert.
Stuttgart - Gegen die ihrer Meinung nach „im Hinterzimmer der Landesregierung“ am 1. Juli beschlossene Änderung des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes in Baden-Württemberg gingen Tierschützer auf die Straße. Vor dem Landesministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Stuttgart demonstrierten sie insbesondere gegen die Verkürzung der Schonzeiten für mehrere Wildtierarten. Besonders Fuchsfamilien seien in ihrer Existenz jetzt noch stärker gefährdet als ohnehin, so die Behauptung. Jährlich würden in Deutschland mehr als 400 000 Füchse durch die Jagd getötet, gibt der Verein Menschen für Tierrechte an. Auch wenn das Landesministerium, vor dem sich am Mittwoch knapp 20 Demonstranten formierten, von der CDU geführt wird, sind die Tierschützer in erster Linie auf die Grünen sauer.
Tierschützer wollen Jagd abschaffen
„Dass eine von Grünen geführte Landesregierung so etwas mitmacht, ist für uns eine sehr große Enttäuschung“, sagt Demo-Organisatorin Scarlet Tremel. Ebenso, dass die Öko-Partei sich in der Diskussion „immer noch alter Argumente bedient“, obwohl diese wissenschaftlich längst widerlegt wären. Für die Tierschützer ist die Jagd eine „alte Tradition, die abgeschafft werden muss“. Der Jagdverband Baden-Württemberg sieht dies anders. Für ihn ist die Jagd auf Raubsäuger wie den Fuchs eine wichtige Stellschraube, um bedrohten Arten zu helfen. Dafür gebe es ebenfalls wissenschaftliche Belege.