Bei einer Protestaktion vor dem Ludwigsburger Rathaus werden die Auflagen teils nicht eingehalten. Eine 60-Jährige versucht, sich mit einem ungültigen Dokument aus der Affäre zu ziehen – ohne Erfolg.

Ludwigsburg - Bei einer Protestaktion mit vor dem Ludwigsburger Rathaus abgestellten Kinderschuhen – eine Kritik daran, dass Kinder in der Corona-Pandemie beispielsweise in der Schule Masken tragen müssen – ist es am Samstag zu einer Auseinandersetzung gekommen. Während der angemeldeten Veranstaltung in der Wilhelmstraße sprachen mehrere Passanten die Polizei an, weil eine ältere Frau entgegen der Auflage für die Aktion keine Mund-Nasen-Bedeckung trug.

 

Bei einer Personenkontrolle zeigte die 60-Jährige eine zum Teil geschwärzte Kopie einer ärztlichen Bescheinigung vor und erklärte, diese entbinde sie von der Tragepflicht der Maske. Die Polizeibeamten erklärten ihr, nur Originaldokumente würden als glaubhafter Nachweis anerkannt. Als die Polizei die Personalien der 60-Jährigen aufnehmen wollte, begann eine 42-Jährige, die sich ebenfalls nahe des Rathauses bei der Veranstaltung aufhielt, laut schreiend ihren Unmut über die polizeilichen Maßnahmen kundzutun.

Die Frauen waren, wie sich herausstellte, die Veranstalterinnen der Aktion. Letztendlich erhob die Polizei ihre Personalien und wies darauf hin, dass die Auflagen eingehalten werden müssten. Die Ermittlungen dauern an. Zudem, so berichtet die Polizei, erfolge eine Mitteilung an die Stadt Ludwigsburg, bei der die Veranstaltung angemeldet worden war. Die bundesweiten „Kinderschuh“-Aktionen von Coronamaßnahmen-Kritikern werden wegen inhaltlicher Verbindungen zu Corona-Leugnern und Verschwörungsideologen mittlerweile kritisch gesehen und in mancher Stadt nicht genehmigt.