In Portland gibt es die zweite Nacht in Folge Zusammenstöße mit der Polizei, die Tränengas und Blendgranaten einsetzt. Die Polizei prüft einen Bericht über Schüsse, die eine Person verletzt haben sollen. Anderswo wurde friedlich demonstriert.

Portland - In der US-Großstadt Portland hat es die zweite Nacht in Folge Zusammenstöße zwischen Gegnern des designierten Präsidenten und der Polizei gegeben. Die Beamten setzten am Freitag (Ortszeit) Tränengas und Blendgranaten ein, um die Menge auseinander zu treiben. Sprecher von Behörden im US-Staat Oregon sagten, aus den Reihen der Trump-Gegner seien „brennende Projektile“ auf Polizisten geschleudert worden. Zudem habe es Vandalismus und Körperverletzung gegeben.

 

Am frühen Samstagmorgen teilte die Polizei mit, sie gehe einem Bericht nach, wonach bei Schüssen an einer Brücke möglicherweise eine Person verletzt worden sei. Sie forderte die Öffentlichkeit auf, die Gegend zu meiden. Unklar war, ob die Schüsse im Zusammenhang mit den Protesten gegen Trump standen, erklärte sie auf Twitter weiter.

Die Kundgebung in Portland war zu Beginn von den Behörden als friedlich bezeichnet worden, schlug später aber in Gewalt um. In anderen Städten quer durch die USA demonstrierten Hunderte friedlich gegen Trump, darunter New York, Boston, Miami und Atlanta. Deutlich kleinere Protestkundgebungen gab es in Detroit, Minneapolis, Kansas City, Olympia und Iowa City. Vor dem Kapitol in Washington skandierten mehr als 200 Demonstranten „Nicht mein Präsident“ und „Kein Trump, kein KKK (Ku-Klux-Klan), keine faschistischen USA“.

Die Demonstrationen in Miami und Atlanta führten zu Verkehrsbehinderungen. Ein Trump-Anhänger, Nicolas Quirico, reagierte im Stau auf der Interstate 395 genervt auf die Proteste. Er sagte: „Trump wird unser Präsident sein. Da führt kein Weg drum herum, und je eher die Leute das begreifen, um so besser wird es sein.“

Seit dem Sieg Trumps bei der Präsidentschaftswahl am Dienstag haben Demonstranten in den USA täglich protestiert. Für Samstag waren Demonstrationen unter anderem in den Städten Las Vegas und Los Angeles geplant. Vorherige Protestveranstaltungen in New York, Los Angeles und anderen großen städtischen Zentren hatten Tausende Personen angezogen. Die größtenteils friedlichen Proteste wurden von vereinzelten Vorfällen von Vandalismus, Gewalt und Straßenblockaden überschattet.