In Stuttgart haben am Samstag rund 2000 Menschen gegen die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan demonstriert. Die Polizei hatte mit weitaus weniger Demonstranten gerechnet.

Stuttgart/Karlsruhe - Rund 2000 Menschen - und damit weit mehr als erwartet - haben am Samstagnachmittag in Stuttgart gegen die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan demonstriert. Die Proteste richten sich insbesondere gegen die Festnahmen führender kurdischer Politiker in der Türkei in der Nacht zum Freitag. Mehrere Demonstranten schwenkten Fahnen und Plakate mit dem Bild des inhaftierten Führers der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan.

 

Nach Polizeiangaben kam es gegen 15 Uhr zu Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und der Polizei, dabei wurden mindestens fünf Polizeibeamte leicht verletzt. Zwei Demonstranten wurden in Gewahrsam genommen. Mehrere Polizisten setzten auch Schlagstöcke ein. Eine Gruppe von 40 bis 50 Demonstranten habe sich laut Polizei vermummen wollen.

Laut Polizeiführer vom Dienst Gerhard Pleier begaben sich die Demonstranten nach einer Kundgebung auf dem Schlossplatz in S-Mitte über die Theodor-Heuss-Straße, den Rotebühlplatz und die Eberhardstraße in Richtung Wilhelmsplatz, wo sich die Demonstration gegen 16:15 Uhr auflöste.

Polizei hatte mit weniger Demonstranten gerechnet

Die Polizei begleitete den Demonstrationszug, dabei kamen auch Polizeireiter zum Einsatz. Die Situation sei auch nach der Demonstration noch angespannt, sagte ein Sprecher der Polizei in Stuttgart. Nach eigenen Angaben habe die Polizei lediglich mit rund 700 Teilnehmern gerechnet.

Bereits am Freitag demonstrierten zahlreiche Kurden in Stuttgart gegen die Festnahmen in der Türkei.

Auch in anderen Städten in Baden-Württemberg gingen Menschen gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Samstag auf die Straße: In Karlsruhe demonstrierten nach Angaben der Polizei rund 250 Menschen, in Köln versammelten sich mehrere tausende Kurden.