Am 29. August plant die Musikergruppe Lebenslaute einen Protestauftritt vor den Kelley Barracks in Möhringen. Ein Vorkonzert gibt es bereits zwei Tage zuvor in Hohenheim.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Möhringen/Plieningen - Das Regionalkommando der US-Streitkräfte Africom in den Kelley Barracks muss sich am kommenden Montag, 29. August, von 10 Uhr an auf Protest einstellen. Denn das Ensemble Lebenslaute wird in voller Chor- und Orchesterstärke gegen Drohneneinsätze in Afrika demonstrieren, diese werden von Möhringen aus gesteuert. Auch eine Blockade der Kaserne ist bei der von der Ökumenischen Hochschulgemeinde Hohenheim unterstützten Veranstaltung geplant.

 

Lebenslaute agieren bundesweit

Die Musikergruppe Lebenslaute setzt sich seit 1986 bundesweit mit überwiegend klassischer Musik gegen Militärübungsplätze, Abschiebeflughäfen, Atomfabriken und Raketendepots ein. Dabei gehört auch ziviler Ungehorsam zum Konzept. Üblicherweise besteht das Ensemble bei seinen Großveranstaltungen aus mehr als hundert Musikern von Laien bis zu Profis. Für ihr Engagement wurde die Gruppe von einer Bürgerrechtsbewegung mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Auch die Ökumenische Hochschulgemeinde Hohenheim unterstützt die Ziele der Protestveranstaltung. „Wir halten die Drohneneinsätze des US-Militärs völkerrechtlich für sehr fragwürdig“, sagt der katholische Hochschulseelsorger Odilo Metzler.

Was genau das US-Militär hinter den Zäunen der Kelley Barracks tut, darüber sind von offizieller Seite bestätigte Informationen sehr dünn. Welche Einsätze genau geflogen werden, unterliegt der Geheimhaltung. Allerdings hat Donald Koran, der stellvertretende Africom-Kommandeur, eingeräumt, dass der Standort in Möhringen beim Drohnenkrieg eine Rolle spiele. Im Juli dieses Jahres hat die US-Regierung offengelegt, dass von 2009 bis 2015 über 2500 Menschen durch amerikanische Kriegsdrohnen getötet wurden – darunter bis zu 116 Zivilisten.

Vorkonzert am 27. August:

Wer am Montag, 29. August, keine Zeit hat, zu den Kelley Barracks zu kommen, dem bietet sich eine alternative Gelegenheit, sich den musikalischen Protest anzuhören. Die Ökumenische Hochschulgemeinde Hohenheim lädt nämlich am nächsten Samstag, 27. August, zu einem Vorkonzert ein. Dieses beginnt um 19 Uhr und ist im evangelischen Gemeindezentrum im Steckfeld an der Steinwaldstraße 4.