Am Samstag war ein Boot mit mehr als 50 Migranten von Tunesien in Richtung Italien aufgebrochen. Doch es sank. Fast alle Passagiere sind mittlerweile tot geborgen worden.

Tunis - Nach dem jüngsten Bootsunglück vor der Küste Tunesiens haben Mitarbeiter des Roten Halbmonds weitere Leichen aus dem Meer geborgen. Die Zahl der Migranten, die bei der Überfahrt ums Leben kamen, sei auf 45 gestiegen, teilte der Generaldirektor der Hilfsorganisation in der Provinz Sfax, Anas Al-Hakim, am Donnerstag mit. Unter den Toten seien auch Frauen und Kinder.

 

Die Suche nach weiteren Vermissten im Meer vor der Stadt Sfax laufe noch, sagte Al-Hakim. Nach Angaben der tunesischen Küstenwache von Dienstag waren mehr als 50 Menschen auf dem Boot, das am vergangenen Samstag in Richtung Italien ablegte und gesunken war. Die meisten der Opfer stammten den Behörden zufolge aus Ländern südlich der Sahara.

Tunesien liegt unweit der Küste Siziliens und dient deswegen als Transitland für Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa wollen. Immer wieder ertrinken dabei Menschen. Nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) kamen seit 2014 bei der Flucht über das Mittelmeer mehr als 20 000 Menschen ums Leben.