Der frühere Gerichtschef Eberhard Stilz hat erneut Ärger wegen seiner Rolle in einem Gremium der Familie Brenninkmeijer: Er habe seine Pflichten verletzt, argumentiert der Kläger – und womöglich Rechtsbeugung begangen.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Der frühere Präsident des Verfassungsgerichtshofs Baden-Württemberg und des Oberlandesgerichts Stuttgart, Eberhard Stilz (73), wird erneut vor dem Landgericht Stuttgart verklagt. Wie in einem ersten Verfahren im Jahr 2019 geht es um seine Rolle in einem Schlichtungsgremium der Eignerfamilie des Handelskonzerns C&A, Brenninkmeijer. Nach Auskunft des Gerichts verlangt der Kläger von Stilz und zwei weiteren Mitgliedern des Gremiums Schadenersatz unter anderem für Anwaltskosten, weil diese ihre Pflichten verletzt hätten. Die Beklagten wiesen diesen Vorwurf zurück und sähen keinen solchen Anspruch, teilte eine Sprecherin mit. Stilz und der ebenfalls verklagte Stuttgarter Rechtsanwalt Klaus Gerstenmaier wollten sich auf Anfrage nicht äußern. Der ungewöhnliche Fall soll am Dienstag nächster Woche vor einer Zivilkammer verhandelt werden.