Megan Rice wird vorgeworfen, mit zwei weiteren Friedensaktivisten auf das Gelände einer US-Atomanlage eingedrungen zu sein. Dafür wurde die 84-jährige Nonne jetzt zu 35 Monaten Gefängnis verurteilt.

New York - Als Megan Rice vor Gericht Gelegenheit bekam, sich zu äußern, sagte sie kurz und bündig: „Ich bedauere, dass ich es nicht schon vor 70 Jahren getan habe.“ Der Nonne aus New York wird vorgeworfen, mit zwei weiteren Friedensaktivisten auf das Gelände einer US-Atomanlage eingedrungen zu sein. Dafür wurde die 84-jährige Katholikin jetzt zu 35 Monaten Gefängnis verurteilt.

 

Sie sprühten: Schwerter zu Pflugscharen

Vor anderthalb Jahren wurde die amerikanische Öffentlichkeit von der Nachricht überrascht, dass die nuklearen Hochsicherheitsanlagen des Landes dem Ansturm rüstiger Senioren nicht standhalten. Schwester Rice vom Orden der Society of the Holy Child Jesus und zwei Gleichgesinnten gelang es am 28. Juli 2012, auf das Gelände von Y 12 in Oak Ridge im Bundesstaat Tennessee vorzudringen. Die Anlage entstand gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im Rahmen des Manhattan-Projekts, bei dem die USA an der Atombombe bauten. Heute lagert dort waffenfähiges, hochangereichertes Uran.

Die Sicherheitsvorkehrungen sind entsprechend hoch, die Atomanlage galt als uneinnehmbar. Doch das Trio um die Nonne überwand mühelos Zäune, schlich sich an schwer bewaffneten Wachmännern vorbei, beschmierte die Außenmauern des Lagers mit Blut und sprühte das Bibelzitat „Schwerter zu Pflugscharen“ auf eine Wand. Dann ließen sich Megan Rice, Michael Walli und Greg Boertje-Obed festnehmen und abführen.