In den USA ist eine Schriftstellerin, die einen Essay mit dem Titel „Wie man seinen Ehemann tötet“ geschrieben hat, von einer Jury des Mordes an ihrem Ehemann schuldig befunden worden. Das Strafmaß wird im Juni verkündet.

Offenbar hat sie ihre eigenen Ratschläge nicht richtig befolgt: In den USA ist eine Schriftstellerin, die einen Essay mit dem Titel „Wie man seinen Ehemann tötet“ geschrieben hat, wegen Mordes an ihrem Ehemann verurteilt worden. Nach achtstündigen Beratungen fiel am Mittwoch der Schuldspruch der Geschworenen im Westküstenstaat Oregon, ihr Strafmaß erfährt Nancy Crampton Brophy am 13. Juni. Die 71-Jährige weist jede Schuld von sich.

 

Crampton Brophy ist bekannt für eine ganze Serie von Romanen mit so vielsagenden Titeln wie „Der falsche Ehemann“ oder „Der falsche Liebhaber“. In dem Essay „Wie man seinen Ehemann tötet“ geht es um die Art und Weise, wie eine Frau ihren Ehepartner loswerden kann, ohne von der Justiz behelligt zu werden. Darin heißt es unter anderem, dass Schusswaffen „laut sind, Unordnung stiften und einiges Geschick erfordern“. 

Motiv soll die Lebensversicherung gewesen sein

Doch genau auf diese Weise soll sie ihren Mann getötet haben. Laut Staatsanwaltschaft schoss sie den damals 63-Jährigen im Juni 2018 in der Kochschule, in der er als Koch tätig war, zweimal ins Herz, um seine Lebensversicherungen zu kassieren. Sie hatte demnach finanzielle Probleme - zudem sollten ihr die hunderttausende Dollar aus den Versicherungen einen Lebensstil ermöglichen, den ihr Mann ihr nicht bieten konnte.

Crampton Brophy wies alle Vorwürfe zurück. Aufnahmen einer Überwachungskamera, auf denen sie in der Nähe des Tatorts zu sehen war, zeigten sie laut eigener Aussage lediglich bei der Suche nach Inspiration für ihre Bücher. Eine verschwundene Pistole - laut Polizei die Tatwaffe - habe sie für eine Recherche zu einem niemals vollendeten Roman gekauft.

Berufung angekündigt

Auch das von der Anklage genannte Motiv für die Tat bestritt sie. Ihr gehe es mit ihrem Ehemann finanziell besser als ohne ihn, sagte sie während des Prozesses aus. Ihre finanziellen Probleme seien schon seit langem gelöst.

Die Verteidigung kündigte Berufung an, wie die Lokalzeitung „The Oregonian“ berichtete. „Nancy Brophy liebte ihren Mann“, sagte ihre Anwältin Kristen Winemiller vor den Geschworenen und wurde dabei selbst fast lyrisch: „Man konnte das ihren Augen ansehen, wenn sie über ihn sprach. Ihre Augen leuchteten, sie strahlten regelrecht.“

In ihrem Blog über Motive und Methoden zur Beseitigung eines unerwünschten Ehepartners schrieb Crampton Brophy auch, dass jede Frau, jeder Mann dazu fähig sei - „wenn nur genügend dazu angestachelt“.