Ein Mann soll seine Mutter brutal getötet haben. Jetzt steht der 41-Jährige vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft fordert 13 Jahre wegen Totschlags. Doch der Angeklagte schweigt.

Karlsruhe - Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass ein 41-Jähriger seine Mutter mit brutaler Gewalt getötet hat – und fordert 13 Jahre Haft wegen Totschlags.

 

„Es gibt keinen Zweifel, der Angeklagte ist der Täter“, sagte der Oberstaatsanwalt in seinem Plädoyer am Dienstag vor dem Karlsruher Landgericht. Aus seiner Sicht hat der Mann am 7. März betrunken seine 64 Jahre alte Mutter in ihrer Wohnung zunächst mit Schlägen und Tritten schwer verletzt und dann mit Messerstichen und -schnitten getötet (Az.: 1 Ks 200 Js 9094/18).

Angeklagter ist mehrfach vorbestraft

Der mehrfach vorbestrafte Mann bestreitet die Tat. Er hatte zum Prozessbeginn den Fund eigenen Blutes damit erklärt, dass er sich beim Käseschneiden an den Fingern verletzt habe. Das könne aber nicht stimmen, sagte der Anklagevertreter. Viel wahrscheinlicher sei, dass er seine Mutter mit der Hand festgehalten und sich beim Zustechen verletzt habe. „Dass ein voll schuldfähiger Mann seine eigene, treu sorgende Mutter getötet hat“ hat das Landgericht nach Ansicht des Oberstaatsanwalts noch nicht erlebt.

Auch der Verteidiger wies auf Ungereimtheiten in der Aussage seines Mandanten hin und forderte ein sachgerechtes Urteil, das seiner Einschätzung nach im oberen Bereich des Strafrahmens für Totschlag liegen dürfte, der bis zu 15 Jahren reicht. Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung forderten, den 41-Jährigen wegen seiner Alkoholsucht in einer Entziehungsanstalt unterzubringen.