Weil sie ihren Ehemann im Schlaf mit 32 Messerstichen getötet haben soll, steht eine Frau aus Maulbronn wegen Mordes aus Heimtücke vor Gericht. Ihr Mann habe sie immer wieder vergewaltigt, gab die Frau an.

Karlsruhe - In der Nacht ging sie auf ihren Mann los und tötete ihn mit 32 Messerstichen - wegen Mordes aus Heimtücke steht seit Dienstag eine 52 Jahre alte Frau vor dem Landgericht Karlsruhe. Ihr wird vorgeworfen, ihr Opfer Ende März im gemeinsamen Haus in Maulbronn in Baden-Württemberg im Schlaf mit einem Messer angegriffen zu haben. „Er war arglos und hatte keine Chance“, so der Staatsanwalt bei der Verlesung der Anklage. Der 55-Jährige konnte sich noch auf die Straße schleppen und verblutete dort.

 

In einer schriftlichen, durch ihren Anwalt verlesenen Erklärung räumte die Frau die Tat im Wesentlichen ein. Sie bestritt jedoch, dass der Mann zum Zeitpunkt der Attacke geschlafen habe. Gleichzeitig wurden auch mögliche Motive erkennbar. In der Ehe mit zwei erwachsenen Kindern soll es vielfach zu Vergewaltigungen durch den Mann gekommen sein.

Gewalt in der Ehe

Auf Fragen erzählte die Frau von Gewalttätigkeiten. „Er hat immer wieder versprochen, es nicht mehr zu tun.“ Er habe sich entschuldigt, Blumen gebracht, es wieder getan. Sie habe begonnen zu trinken.

Sich selbst hatte die Frau mit einem Messer ebenfalls lebensgefährlich verletzt, konnte aber gerettet werden. Ein Urteil wird am 26. Oktober erwartet.