Ein Prozess wegen Körperverletzung gegen einen 51-Jährigen am Amtsgericht wird eingestellt.

Leonberg - Mit einer Streiterei in einem Leonberger Casino hat sich das Amtsgericht Leonberg befassen müssen. Wegen Körperverletzung angeklagt war ein 51-jähriger Stammgast des Casinos, der eine Angestellte im November vergangenen Jahres geschlagen haben soll, weil sie einen Automaten nicht für ihn freischalten wollte.

 

Dies bestritt der psychisch kranke und arbeitsunfähige Angeklagte vehement: „Ich kenne die Frau seit 15 Jahren, ich habe sie nicht einmal angefasst“, beteuerte er. Die Casino-Mitarbeiterin bestätigte im Zeugenstand jedoch, dass sie einen Schlag gegen die Brust erhalten habe. Sie habe danach Schmerzen gehabt, die dank eines Schmerzmittels jedoch abgeklungen seien. „Ich konnte den Automaten nicht freigeben, da er für einen anderen Gast reserviert war“, erklärte sie ihr Verhalten. Normalerweise gebe es mit dem Angeklagten auch keine Probleme, er sei sehr nett. „Vielleicht hatte er an diesem Tag Stress mit seinem Sohn“, vermutete sie. Der Angeklagte habe sich später auch bei ihr entschuldigt.

Schläge und eine Entschuldigung

Ein Mann, der in der daneben liegenden Gaststätte war, erklärte, er sei ins Casino gekommen, um zu schlichten, als er gehört habe, wie die Frau geschlagen wurde. „Ich bin dann vom Sohn des Angeklagten beleidigt und geschlagen worden“, erklärte der Zeuge. Daraufhin habe er die Polizei verständigt. Später habe sich der Sohn jedoch bei ihm entschuldigt.

„Wenn für alle alles in Ordnung ist, können wir dieses Verfahren ja einstellen“, schlug Amtsrichterin Jasmin Steinhart vor. Der Staatsanwalt ging sogar noch einen Schritt weiter: „Eigentlich hätte so ein Fall gar nicht angeklagt werden dürfen“, sagte er.