Ein 31-Jähriger gab vor dem Landgericht Tübingen zu, Senioren mit Komplizen durch eine Betrugsmasche um Schmuck und Geld im Wert von insgesamt 113 000 Euro betrogen zu haben.

Tübingen - Im Verfahren wegen einer Betrugsmasche als falscher Polizist hat der Angeklagte am Montag die Vorwürfe eingeräumt. Der 31-Jährige gab vor dem Landgericht Tübingen zu, Senioren mit Komplizen um Schmuck und Geld im Wert von insgesamt 113 000 Euro betrogen zu haben. Er gab an, innerhalb der Gruppe als Anrufer agiert zu haben. Demnach trat er von einem Call-Center in der Türkei aus telefonisch mit Senioren in Baden-Württemberg in Kontakt, um ihnen weiszumachen, ihr Vermögen sei von Einbrecherbanden bedroht. Dabei gab er sich unter falschem Namen als Polizist aus. Im Nachhinein seien ihm seine Taten sehr peinlich und nur schwer nachzuvollziehen, sagte er in der Verhandlung am Montag.

 

Sein Geständnis war Teil einer Abmachung, auf die sich Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidiger geeinigt hatten. Es soll sich strafmildernd auswirken. Der Deal sieht vor, dass der Angeklagte nun zu einer Freiheitsstrafe von höchstens fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt wird. Voraussetzung für die Obergrenze ist laut Gericht aber, dass er detailliert Auskunft über die Organisationsstrukturen der Betrüger im Hintergrund gibt. Seine Komplizen sollen ebenfalls als angebliche Polizisten Geld und Wertsachen bei den Opfern abgeholt haben. Der Angeklagte gab an, jeweils zwischen 10 und 15 Prozent des Betrugswertes eingenommen zu haben.

Das Landgericht Heidelberg beschäftigt derzeit ein ähnlicher Fall. Dort muss sich ein 30-Jähriger verantworten, weil auch er ältere Menschen mit dem Trick abgezockt haben soll.