Zwei Monate nach der Geburt ihrer Tochter waren die Stimmen, die ihre Mutter hörte, so laut und drängend, dass sie ihnen folgte: Sie tötete ihr Kind, weil sie glaubte, es sei vom Teufel besessen.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Als Erstes habe er den Geruch nach Erbrochenem wahrgenommen. Ibrahim S. (Namen geändert) erinnert sich an die Nacht vom 26. auf den 27. Mai. „Unser Baby lag auf dem Boden“, sagt der 23-Jährige und muss die Brille absetzen, weil ihm die Tränen kommen. Im Wohnzimmer fand er kurz nach 1 Uhr morgens seine zwei Monate alte Tochter. Nackt, nur in Windeln gepackt. Sie hatte schwere Verletzungen im Brust- und Bauchbereich. Zugefügt von einem Messer oder einer Schere. Maryam S., seine Ehefrau, schaute ihn mit stumpfem Blick an – und sagte: „Der Dschinn hat mein Kind umgebracht.“ Er habe ihr die Hand geführt. Maryam hat sich bei der Tat übergeben müssen.