Cold Cases, alte und ungelöste Kriminalfälle, brauchen verstärkt Personal bei der Polizei. Das zeigt uns der Fall Brigitta J. besonders, meint unser Polizeireporter Wolf-Dieter Obst.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Nach 25 Jahren ist ein Urteil über ein Kapitalverbrechen nur schwer zu fällen: Viele Zeugen erinnern sich nicht mehr, sind womöglich verstorben, die Akten und Asservate geben nichts mehr her, sind lückenhaft oder gar ganz verschwunden. Und über allem lauert das Verfallsdatum: Wenn der Fall letztlich nicht als Mord verurteilt werden kann, ist er reif für den Papierkorb – wegen Verjährung. Die 19. Strafkammer hat nun ein Urteil gefällt, das die Angehörigen, aber auch viele aktive und pensionierte Ermittler hörbar aufatmen lässt. Dieser Beschuldigte, der von einem Topmanager ganz offensichtlich zu einem Schwerverbrecher wurde, kommt nicht mehr raus. Bei allem Vorbehalt, weil das Mordurteil noch nicht rechtskräftig ist.