Die Hells Angels wollen nicht auf das Tragen ihrer Kutte verzichten – für den Chef der Stuttgarter Hells Angels, Lutz Schelhorn, ein Grund zu prozessieren. Doch im Gericht wurde ihm der Zutritt verweigert.

Aachen/Stuttgart - Ohne den angereisten Kläger hat am Mittwoch in Aachen die Verhandlung um ein zeitweises Kuttenverbot für Rocker begonnen. Der Präsident der Stuttgarter Hells Angels, Lutz Schelhorn, durfte nicht in den Gerichtssaal, weil er ein T-Shirt mit dem Symbol des Stuttgarter Motorradclubs trug. Der Richter untersagte ihm deshalb das Betreten des Saals.

 

Reaktion auf verschärften Konflikt

Schelhorn klagt gegen ein zurückliegendes Verbot der Stadt Aachen. Demnach durften mehrere Rockergruppen von der Zeit des Weihnachtsmarkts bis Aschermittwoch in bestimmten Bereichen der Stadt ihre Lederwesten mit den jeweiligen Rockeremblemen nicht tragen. Die Stadt hatte damit auf den sich verschärfenden Konflikt zwischen Rockergruppen reagiert. Schelhorn versteht das Verbot als großen Eingriff in seine persönliche Freiheit und verzichtete auf einen Besuch in Aachen.

Die Verhandlung wurde bereits nach wenige Minuten unterbrochen, weil der Anwalt des Klägers einen Befangenheitsantrag gegen den Richter gestellt hatte. Die Klägerseite habe nichts von der Auflage gewusst, dass Schelhorn kein Kleidungsstück mit dem Abzeichen seines Clubs im Gerichtssaal tragen darf, begründete der Anwalt seinen Antrag.